Full text: Zweites Lesebuch für die Oberstufe (Teil 6, [Schülerband])

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D. Arbeit und Erwerb 
mit aus der Erde gequollenem Ol, ein schönes, helles Licht, 
kann aber in der Hand eines unverständigen und unvorsichtigen 
Menschen viel Elend und groben Sehaden anriehlen. Beachtest 
aueh du stets, was dir über die Gefahr bei der Handhabung 
solcher Lampen gesagt worden iste 
Wahrend in der Vorzeit die Beleuehtung der Zimmer fast 
immor dieselbe blieb, machte die Strabenbeleuchtung in 
größern Städten wesentliche Fortschritte. Ursprünglich dienten 
mit Pech gefüllte Gefäße und Pechfackeln zur Erhellung der 
Nacht und der Wege. Alle Hauptstadte des groben Rômer- 
reichs hatten bereits Strabenlicht. Die Deutschen haben diese 
Annehmlichkeit lange entbehrt; wer in finsterer Nacht auf die 
Strabe ging, war genötigt, die Laterne mitæzunehmen. Endlich 
kam man aber doch auch bei uns darauf, durch Qllampen in den 
Straßen die Sicherheit und Bequemlichkeit des Verkelus 2ue 
höhen. In Kirchen und Kapellen wurden früher bei gottesdienst⸗ 
lichen Handlungen Wachslichter angezündet. Talglichter 
erfand man erst im 13. Jahrhundert. 
Einen grobartigen Umschwung erfuhr sowonl die Zimmer-, 
als auch die Strabenbeleuehtung durch die Erfindung des Leucht- 
gases. Schon im Jahre 1664 machte ein PEngländer die Ent- 
deckung, daß Steinkohlen beim Erhitzen ein hellleuchtendes Gas 
entwickeln. 
Der eigentliche Begründer der Gasbereitung ist aber der Eng- 
länder William Murdoceh, der 1792 sein Haus und seine 
Werkstatte mit Steinkohlengas beleuchtete. Solches Gas besteht 
aus Kohlenstoff und Wasserstoff und heibt darum Koblm 
wasserstoffgas. Im Jahre 1802 richtete James Watt bei 
Birmingham eine Gasbeleuchtungsanstalt ein. Heutzutage finden 
wir in allen gröbern, mittlern und aueh kleinern Stadten das 
Gas als Leuchtstoff verwendet. 
Wenn aueh die Gasanstalten seit ihrem Bestehen bedeutend 
vervollkommnet worden sind, so ist doch die Art der Bereitung 
des Gases im wesentlichen dieselbe geblieben. Das meiste Cas 
wird aus Steinkohle gewonnen; indessen werden aueh. andre 
Stoffe, wie Braunkohle, Holz, Torf, Ole und PFette der verschie— 
densten Art, zur Gaserzeugung verwendet. 
Gas und Petroleum sind oft schon die Ursache unsag 
lichen Elends geworden; denn beide sind leicht entzündliche 
Körper. Beim Gasgebrauche stellen sieh auch noech andre Nach-
	        
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