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161. Das Huseisen.
ohristoph von Sohmid.
esammelte Schriften. XVI. Bdeh. 2. Aufi. Augsburg. 1861. 8. 18.
1. Ein Bauersmann ging mit seinem Sohne Thomas
über Feld. „Sieh,“ sprach der Vater unterwegs, „da
liegt ein Stück von einem Hufeisen auf der Straßel
Heb es auf, und steck es ein „Ei,“ sagte Thomas,
das ist ja nicht der Mühe wert, daß man sich darum
bce!“ Der Vater hob das Eisen stillschweigend auf
und schob es in die Tasche. Im nächsten Dorfe verkaufte
er es dem Schmiede für einige Pfennig und kaufte für
das Geld Kirschen.
2 Beide gingen weiter. Die Sonne schien sehr heiß;
weit und breit war kein Haus, kein Baum und keine
Quelle zu sehen, und Thomas verschmachtete beinahe
vor Durst. Da ließ der Vater, wie von ungefähr, eine
Kirsche fallen. Thomas hob sie so begierig auf, als wäre
sie Gold, und fuhr damit sogleich dem Munde zu. Nach
einiger Zeit ließ der Vater wieder eine Kirsche fallen;
Thomas bückte sich ebenso schnell darnach. So ließ der
Vater ihn nach und nach alle Kirschen aufheben. Als
Thomas die letzte verzehrt hatte, waͤndte der Vater sich
lchelnd um und sprach: „Sieh, wenn du dich um das
Hufeisen ein einziges Mal hättest bücken mögen, so hättest
du dich um die Kirschen nicht so viele Male bücken müssen
162. Der Stier und der Hund.
Ein Hund lag auf einem Heuhaufen. Da kam ein
Stier hinzu und wollte davon fressen, aber der Hund
bellle und biß und ließ den Stier nichts vom Heue
nehmen. „Du bist doch ein wüster Neidhammel,“ sagte
der Sler. Was du selber nicht genießen kannst, gönnst
du auch den andern nicht.“
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