Full text: Unsere Kaiser und ihr Haus

Vorbemerkungen 
Zur Zeit Lothars von Sachsen und der 
hohenstaufischen Kaiser. 
a) Qellen. 
„ Von den Chroniken und Aunalen, welche schon bei den salischen 
Kaisern aufgeführt wurden, reichen einige noch bis in diese Zeit hinein, so 
der „Sächsische Annalist" bis 1139 und die sogenannte „Kaiserchronik." 
Hierzu kommen folgende neue: Die Erfurter Annalen, welche 
in die Chronik der Mönche auf dem St. Petersberge zu Erfurt 
ausgenommen worden sind und mit diesen bis ins 14. Jahrhundert 
reichen; die große Cölner Chronik, welche mit ihren Fortsetzungen 
bis 1249 erzählt; die Sächsische Weltchronik, die erste in deutscher 
Prosa, welche kurze, objektive Berichte über die einzelnen Kaiser bringt, 
deshalb wohl auch die „Sächsische Kaiserchronik" bezeichnet; sie wurde 
später auch ins Lateinische übersetzt und bis in die Mitte des 14. Jahr¬ 
hunderts fortgeführt. Außer diesen nennen wir noch: die Annalen des 
Klosters Weingarten (für die Geschichte der Welsen wichtig), die Magde¬ 
burger, Trierer u. v. a. 
Unter den Historikern dieser Zeit glänzt Otto von Freising, ein 
Oheim Barbarossas, nicht nur ein strenger und tüchtiger Bischof, sondern 
auch ein gelehrter Herr, dessen Sprache sich den besten mittelalterlichen 
Schriftstellern zur Seite stellt. Durch seinen Halbbruder, König Konrad III., 
und seinen Neffen Barbarossa war er in alle Staatshandlungen einge- 
weiht und so wohl berufen zum Geschichtsschreiber. Uns ist von ihm zu- 
nächst erhalten: eine Chronik „von den zwei Reichen". Im Anschluß 
an Augustin schildert er neben dem Elend dieser Welt die Herrlichkeit 
des ewigen Reiches. 
Am wichtigsten ist sein zweites Werk: Thaten Friedrichs, zu wel- 
chem ihm Kaiser Friedrich I. selbst das Material gesandt hat. 
, Es behandelt im Eingang übersichtlich die Zeit vom Beginn des 
Streites zwischen Kaiser und Papst, dann genau die vier ersten Regierungs¬ 
jahre seines kaiserlichen Neffen mit Anführung der bezüglichen Akten- 
stücke. — Dies wichtige Werk wurde nach dem Tode Ottos 1158 durch 
seinen Schüler Ragewin bis ^160 fortgeführt. — Auch die Chronik 
Ottos fand in Otto von St. Blasien einen Fortsetzer bis zum 
Jahre. 1209. 
Weiter erwähnen wir die Werke von dem Kaplan Barbarossas, Gott- 
frieds von Viterbo. Er behandelt in poetischer Form die Weltgeschichte 
für den jungen König Heinrich VI. und die „Thaten Kaiser Friedrichs I."
	        
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