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in den Kreis seiner Freunde riß, immer größer, und in den Räumen
von Sanssouci ward es allmählich einsamer.
Ende des Königs. Sein Denkmal. Die letzten Monate seines
Lebens brachte der König in Sanssouci, an der Wassersucht leidend,
im Lehnstuhle zu; aber erst zwei Tage vor seinem Tode vermochte die
Krankheit, seine gewohnte Tätigkeit zu hemmen. Er starb (1786)
nach einer langen, segensreichen Regierung. Die Nachwelt und das
gerechte Urteil der Geschichte werden ihn stets den größten Männern
aller Jahrhunderte beizählen. In Berlin wurde ihm später „Unter
den Linden" von Friedrich Wilhelm IV. ein Reiterstandbild gesetzt.
21. Friedrich IVilfyelitt II. 1786—1797.
Gestalt und Eigenschaften. Friedrich der Große starb kinderlos,
und ihm folgte in der Regierung sein Nesse Friedrich W i l -
Helm II., dessen Vater be¬
reits verstorben war. Der
neue König war von hoher
Gestalt, männlicher Schönheit
und würdevoller Haltung; in
seinen Zügen lag der Aus-
druck freundlichen Wohl-
wollens. Er hatte sich für
seinen Beruf die mannig-
fachsten Kenntnisse erworben
und besaß auch ein freund¬
liches, gutmütiges Wesen, so¬
wie einen ritterlichen Sinn.
Sorge für bessere Zu
stände. Der wohlwollende
Sinn des Königs bekun-
dete sich darin, daß er die .
1 ' ' ' Friedrich Wilhelm n.
bisherige harte Behandlung
der Soldaten zeitgemäß milderte und ein großes Gewicht darauf
legte, in den Truppen das Ehrgefühl zu wecken. Um das Unter¬
richtswesen zu fördern, errichtete er ein. Oberschulkollegium,
durch welches alle Schulanstalten beaufsichtigt werden sollten.
Durch eine Volksfchulorduung wurden die Lehrer au den
Land- und niederen Stadtschulen zur zweckmäßigen Erteilung des
Unterrichts angewiesen. Seinen Untertanen gab er ein neues Gesetz¬
buch, welches noch heute unter dem Namen „Das Allgemeine
K. A. Krüger, Geschichte f. Mittelsch. I. Teil. 4