Full text: Bilder aus der vaterländischen Geschichte (Teil 1 = Vorstufe)

Thron bestiegen hatte, zeigte er sich als ein großer Freund der Ein- 
fachheit. An der Seite seiner Gemahlin, der unvergeßlichen Königin 
Luise, leuchtete er dem Volke als Musterbild edler, beglückter 
Häuslichkeit voran. — In Königsberg empfing der neue König die 
Huldigung seiner getreuen Preußen, und die jubelnde Volksmenge 
begrüßte ihn mit ungeheuchelter Herzlichkeit und Liebe. Durch weise 
Sparsamkeit suchte er den Staatsschatz, der sich durch Ausgaben für 
Kriege vermindert hatte, wieder zu vergrößern. Soweit es in seinen 
Kräften stand, bemühte er sich, des Landes Wohl zu fördern. 
Napoleon Bonaparte, der Sohn eines Advokaten von der Insel 
C o r s i c a, hatte sich um diese Zeit in Frankreich großes Ansehen 
verschafft. Als General einer französischen Armee erfocht er große 
Siege und wurde darauf zum Konsul und später zum Kaiser ernannt. 
England, Österreich und Rußland hatten ein Bündnis gegen ihn ge- 
schlössen; doch Napoleon besiegte die Russen und Österreicher (1805) 
in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (unweit Brünn). Na- 
poleort vereinigte Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, 
Nassau und noch 11 andere Staaten zum sogenannten Rhein- 
buud und nannte sich ihren Beschützer. Da legte der österreichische 
Kaiser Franz I. den deutschen Kaisertitel nieder und blieb nur noch 
Kaiser von Österreich. Das tausendjährige Deutsche Reich hatte nun- 
mehr ein Ende erreicht. (1806.) 
23. preuftetts unglücklicher Krieg;. 1806—1807. 
Napoleons feindliche Gesinnung. Wenngleich Friedrich Wil- 
Hehn III. bemüht war, seinem Volke das Glück des Friedens zu erhalten, 
unterließ es der übermütige Franzosenkaiser doch nicht, ihn zu kränken 
und zum Kriege zu reizen. Die Stimmung gegen Napoleon wuchs da¬ 
her in Preußen immer mehr, und endlich erklärte der König an Frank- 
reich den Krieg, während England und Rußland versprachen, ihm 
Hilfstruppen zu senden. 
Niederlage bei Jena und Auerstädt. 1806. Bald darauf 
entbrannten die Schlachten bei Jena*) und Auerstädt **). 
Der Fürst von Hohenlohe, welcher mit seinen Truppen bei 
Jena gegen die Franzosen kämpfte, wurde von Napoleon vollständig 
geschlagen. Bei Auerstädt, wo auch der König weilte, befehligte 
der Herzog von Braunschweig das preußische Hauptheer. 
Auch hier errangen die Franzosen den Sieg. Da es dem geschlagenen 
Heere an allem Nötigen, sogar an einem Sammelplatz fehlte, so ward 
*) An der Saale. **) In der Provinz Sachsen.
	        
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