Full text: Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters (Teil 1)

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Vorwort zur ersten Auslage. 
pflegt". Sehr richtig sagt E. Ulbricht in seiner trefflichen Abhandlung 
„Über die Verwertung des Geschichtsunterrichts auf Gymnasien zur Politischen 
Erziehung unseres Volkes" (Jahresber. des Kgl. Gymn. zu Dresden-Neustadt 
1893, S. 21): „Es genügt nicht, wenn hier (im Lehrbuch) die Einzel¬ 
bilder durch kurze Übergänge nur eben vor dem gänzlichen Auseinander- 
sallen bewahrt werden. Auch durch eine rein chronologische Periodisierung 
(von — bis) wird die Auffassung und Ergänzung des großen Zusammen¬ 
hangs nicht hinlänglich unterstützt. Das ganze Pensum mnß sich vielmehr 
durch leicht faßliche, das Eigentümliche und Unterscheidende der einzelnen 
Gruppen klar und bestimmt bezeichnende Kapitel- und Abteilungs-Über- 
schriften zu einem wohlgegliederten Aufbau erheben, aus dem die Einzel¬ 
bilder anschaulich heraustreten." 
Was die sprachliche Einkleidung des Stoffes betrifft, so mögen 
darüber einige wenige Worte genng^. Nachdem das Deutsche die ihm 
gebührende Stellung im UnterrichtOhalten hat, bricht sich immer mehr 
die Überzeugung Bahn, daß man Dem Schüler einen gut lesbaren, 
stilistisch abgerundeten Text in die Hand geben müsse, der dein Streben 
nach Kürze und Knappheit nicht die Klarheit und Richtigkeit des Aus¬ 
drucks zum Opfer bringt. Aber auch darüber sollte eigentlich keine 
Meinungsverschiedenheit bestehen, daß es einer Darstellung der vater¬ 
ländischen Geschichte nicht an Leben unb Wärme fehlen darf. Ein 
dürrer, fast- und kraftloser Leitfaden macht dein Schüler die Arbeit, welche 
ihm die liebste sein sollte, zur Qual, und während die frische Schreibweise 
des Buches für den Lehrer sicher ein Sporn ist, selbst den trockenen Ton 
zu meiden und die dargebotene lebensvolle Skizze zu einem farbenreichen 
Gemälde zu gestalten, liegt umgekehrt bie Gefahr nahe, baß die Trocken¬ 
heit des Lehrbuches sich auf den Unterricht überträgt. Bon diesem Stand¬ 
punkte aus wolle man besonders die in den Text eingestreuten Aus¬ 
sprüche ii. bgl. sowie bie in ben Anmerkungen gegebenen Hinweise 
auf Gebichte unb einzelne Dichterstellen beurteilen. Daß durch solche 
Hinweise auch der Konzentration des Unterrichts gedient wirb, soll nur 
nebenbei erwähnt werben. 
Die Zeittafel enthält diejenigen Zahlen, welche am Raube des 
Textes stehen und zur festen Einprägung bestimmt sind. Als Grundlage 
Diente der im Aufträge der II. Rheinischen Direktorenkonferenz aufgestellte 
Kanon. Doch wurden einzelne Zahlen ausgeschieden und dafür andere, 
namentlich aus ber Kulturgeschichte ber Neuzeit, hinzugefügt. Die Legenbe 
erhielt än manchen Stellen eine anbete Fassung. Um ein mechanisches 
Lernen zu verhinbern, würbe eine Gliederung nach Zeiträumen 
vorgenommen unb, wie im ganzen Text bes Buches, ber Druck mehrfach
	        
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