verboten, meldete es aber den Räten. Die warteten bis
3um dritten Tage. Er hörte nicht auf, dem Kerkermeister
Zu befehlen, daß er die Räte bitten sollte, seine Loslassung
zu erlauben. Sie aber sagten, er hätte es ihnen bei Kopf*
abhauen verboten, und sie wüßten, daß er damit nicht
scherzte; deswegen dürften sie seine Freilassung nicht ge¬
statten. Er versprach aber ihnen so hoch und teuer, sie
nicht zur Rechenschaft ziehen zu wollen, daß sie ihn aus
dem Turme kommen ließen.
Ungefähr drei Zahre nachher wollte er — alles nur,
um mit den Höflingen zu saufen — nach Stettin reiten.
AIs Herzog Barnim das erfuhr, zog er mit seinem ganzen
Hofgesinde (nur die grauen ließ er zurück) nach dem Kloster
Kolbitj. Als er nach Stettin kam, wurde er vom Schlosse,
da weder der Herzog noch jemand von den Hofjunkern
zur Stelle war, in ein Haus in der Stadt verwiesen, in dem
ein alter Iflartn zu Bett im Todeskampfe lag; man meinte,
daß er dann lieber fortgehen würde. Aber er blieb nicht
nur, sondern ging auch zu dem Kranken ans Bett, sagte
ihm etwas aus Gottes Worte vor, bis er verschied, und
drückte ihm dann die Augen zu. Dem Valentin x), der mit
der Hrmenbüchfe umherzog und zu ihm ins haus kam,
steckte er etliche Taler in die Büchse, ließ schwarzes Tuch
holen, sich und dem Valentin zu Trauermänteln, und wollte
dem Toten mit Valentin zum Begräbnis folgen. Das
wollte die Herzogin nicht leiden, sondern ließ ihn nach
ihrem Haus ins Gemach über der Kanzlei fordern, dem
Frauenzimmer geraöe gegenüber, daß sie miteinander reden
konnten. Ich war damals auch zu Stettin auf dem Hofe
in der Küche; ich wollte hinunter über den Hof gehen.
Da stand der Herzog am Fenster, steckte den Kopf zum
Fenster hinaus, sperrte mit beiden Händen das Maul gegen
mich auf und schrie mich laut an: „Buy!" Da ich von Nürn¬
berg her wußte, wie man mit ihm umgehen mußte, ant¬
wortete ich: „Bah!" Darauf sagte er: „(Ei, das ist ein
rechtschaffener Kerl; ich bitte Euch um (Bottes willen,
kommt zu mir, wir wollen einander gute Gesellschaft leisten,
fröhlich und guter Dinge miteinander sein." Ich aber
l) Offenbar Name des Armenvogts.
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