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König von England, Richard Löwenherz, der zur See ge¬
kommen war, beleidigt und kehrte heim.
Als nun König Richard nach mancherlei Abenteuern, als
Pilger verkleidet, sich durch Deutschland schleichen wollte, um die
Empörung seines Schwagers Heinrichs des Löwen gegen den jungen
Kaiser zu unterstützen, ließ ihn Leopold fassen. Heinrich VI. setzte
^ , ihn aus die Feste^-Trifels und erpreßte den Engländern ein un¬
geheures Lösegeld.
Bald nachher starb der alte Löwe in Braunschweig, vou
der Sage verherrlicht wie sein heldenmütiger Schwager und wie
sein großer kaiserlicher Gegner, welchen die Liebe des Volkes
unter seiner Bergpsal^ Kyffhausen im Zauberschlase fortleben ließ.
Friedrich von Schwaben hatte kurz vor seinem Tode noch
einem deutschen Orden die päpstliche Bestätigung erwirkt. Aus
den Brüderschaften vom heiligen Johannes und vom Tempel
Lalomons, welche die Pilger aufnahmen und verpflegten, waren
zwischen den zwei ersten Kreuzzügen zwei geistliche Ritterorden
entstanden, welche zu den drei Mönchsgelübden des Hl. Benedikt
noch ein viertes fügten, die Pflege der Siechen und die Ver¬
teidigung des heiligen Grabes: die Johanniter und die
Templer. Ebenso war nun ans der deutschen Bruderschaft
des Hospitals „Unsrer lieben Frauen Maria" durch den Opfersinn
bremischer und Wischer Kaufleute bei Akkon der Deutsch¬
herren-Orden erwachsen, welcher wie die beiden romanischen
Körperschaften aus kämpfenden Rittern, ans Geistlichen und
dienenden Brüdern (Krankenpflegern u. dgl.), sowie Knechten und
Mägden bestand; auch er wurde durch fromme Stiftungen
bereichert. I
Nach dem Verluste des Gelobten Landes siedelten sich die
Johanniter auf Rhodus, dann auf Malta an. Die Templer
gingen nach Cypern. Ihre großen Besitzungen in Frankreich
reizten die Habsucht König Philipps IV. Unter nichtswürdigeu
Vorwänden ließ er sie foltern und samt ihrem Hochmeister 'bei
1307* gelindem Feuer langsam verbrennen.
Die „Brüder vom deutschen Hause" aber widmeten sich
unter ihrem großen Deutschmeister Hermann von Salza,
dem Freunde Kaiser Friedrichs II., der Ausbreitung des Christen¬
tums unter den heidnischen Preußen, in deren Lande sie Ströme
Blutes vergösse», aber auch zahlreiche Städte uud als Hauptort
die schöne Feste Marienburg anlegten. Aus dem Ordenslande
schuf im Zeitalter der Reformation der Hochmeister Prinz Albrecht
von Brandenburg das Herzogtum Preußen.
Alle drei Orden führten als Abzeichen das Kreuz: die
Johanniter auf schwarzem Mantel daö weiße Malteserkreuz mit