Full text: Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur (H. 7)

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7. Der senkrechte Aufbau der Erdrinde. 
Die größten Tiefländer liegen auf der Nördlichen Halbkugel und gruppieren 
sich um das Nördliche Eismeer. Neuue sie! Gib andere bedeutende Tief- 
läuder Asiens und Europas an und uuterscheide sie a) als Küstenebenen, b) als 
binnenländische Tiefebenen! 
Auf der Südlichen Halbkugel erreichen nur die Tiefländer Südamerikas 
eine größere Ausdehnung. Nenne sie! 
Nach ihrer Entstehung sind die Tiefländer entweder jüngst gehobener 
oder aus andern Ursachen trockengelegter Meeresboden (Norddeutsches, Rus- 
sisches, Sibirisches Tiefland) oder der Hauptsache nach Anschwemmungen des 
Meeres und der Flüsse (Po-Ebene, Ganges-Ebene, Chinesisches Tiefland). 
Senken sich Teile der Erdoberfläche unter den Meeresspiegel hinab, so ent- 
stehen Landsenken oder Depressionen. Die meisten von ihnen sind teil- 
weise mit Seen ausgefüllt. 
Die ausgedehnteste Depression ist das Becken des Kaspischen Meeres mit den 
nördlich angrenzenden Steppen (736000 qkm). Kleinere Depressionsstellen sind: 
die niederländische Küste von der Scheldemündung bis zum Dollart (Deichbau), 
in Nordafrika die Schotts in Tunis sowie einige Oasen der Sahara, in Australien 
die Gegend am Eyresär^-See, semer das Tal des Todes im südlichen Kalifornien 
und das Jordantal mit dem Toten Meere, die tiefste Depression (—394 m); 
die beiden letzten sind in ausgedehnte Hochländer eingesenkt. 
Tafelländer. Sie bestehen aus Schichtgestein, haben häufig erhöhte 
Ränder und fallen meist in Stufen ab. Zu ihnen gehört die große innerafrika- 
nische Hochfläche vom Äquator bis zum Kap, ferner Arabien, das Plateau 
Dekhan, das Hochland von Anahuac und das des Colorado. 
Aufschüttungshochländer. Ihren Boden bildet der von Gletschern 
und Flüssen zurückgelassene Schutt eines Nachbargebietes; auch können sie ent- 
standen sein durch Schuttanhäufung und Transport des Schuttes infolge von 
Platzregen, diebreite Flächen in Wüstengebieten abspülen, aber nicht in dieTiese 
erodieren. Zu ihnen gehört das Hochland von Iran, das Han-hai, Tibet, die 
höchste Hochebene der Erde (5000 m), der die Hochebene des Titieaca-Sees in 
den Anden von Bolivia nicht viel an Höhe nachsteht, ferner die Hochebene von 
Quito und das große Becken zwischen dem Felsengebirge und der Sierra Nevada. 
2. Gebirge. Die Gebirge werden nach ihrer Höhe, Form, Richtung 
und Entstehung unterschieden. 
Bodenerhebungen bis zu 500in Höhe bilden niedrige Gebirge und 
Hügelland. Mittelgebirge erreichen eine Höhe von 500 bis 2000m1; 
Hochgebirge überragen 2000m. Nach der Anordnung der Gipfel gibt es 
Ketten- und Maffengebirge. Die Kettengebirge zeigen Faltenbau; 
daher bestehen sie meist aus einer Aneinanderreihung paralleler Kämme, ihre 
Gipfel liegen in Reihen hintereinander. Zu ihnen gehören die höchsten und 
jüngsten Gebirge der Erde. Dein Massengebirge fehlt der fortlaufende 
Rücken. Sie sind entweder gehobene Schollen oder Rumpfgebirge, d. h. 
1 In Deutschland wird die Grenze zwischen Hoch- und Mittelgebirge bei 1500 m an¬ 
genommen.
	        
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