Der Wohnort (II. Teil)
oder
Anschauungsunterricht und Keimatkunde
im dritten Schuljahre.
A_. Im Arühtinge.
1. Der Frühling.
1. Die Sonne.
a. Der Winter ist vorbei. Im Winter waren die Tage kurz,
die Nächte lang. Die Sonne ging spät auf und zeitig unter. Zu An-
fange des Jahres schien sie nur 8 Stunden. Dann nahmen die Tage
langsam zu, die Nächte langsam ab. Am 21. März ging die Sonne
schon um 6 Uhr morgens auf und erst um 6 Uhr abends unter. An
diesem Tage schien sie genau 12 Stunden; Tag und Nacht waren mithin
gleich lang. Damit war die Zeit des Winters vorbei, und der Frühling
begann. Jetzt geht sie schon vor 6 Uhr auf und erst nach 6 Uhr unter.
Die Bahn, die sie am Himmel durchläuft, wird täglich länger; immer
höher steigt sie am Himmel herauf. Die Tage nehmen deshalb im Früh-
linge noch weiter zu, die Nächte noch weiter ab, bis der Sommer kommt.
Die Jahreszeiten entstehen also durch den Lauf der Sonne. —
b. Was die Sonne ist. Die Sonne ist ein Himmelskörper wie
der Mond und die Sterne. Sie sieht wie eine goldene Scheibe aus, ist
aber eine glühende Kugel. Sie ist viel größer als die Erde und erscheint
nur so klein, weil sie sehr, sehr weit entfernt ist. Sie strahlt Licht und
Wärme aus und beleuchtet und erwärmt dadurch auch die Erde. Das Licht
der Sonne ist sehr hell; es glänzt und blendet die Augen; nur wenn die
Sonne auf- und untergeht, kann man sie anschauen. Das Sonnenlicht über-
strahlt das Licht des Mondes und der Sterne, die auch am Tage am
Himmel stehen. Ohne Sonnenlicht und Sonnenwärine können keine Pflanzen,
Tiere und Menschen leben. Gott weckt und erhält durch die Sonne alles
Leben auf der Erde.