Full text: Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen

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daß sie dem Kaiser treu sein und ihre Fahne nicht verlassen wollen. 
Die gewöhnlichen oder gemeinen Soldaten werden von Unteroffizieren 
eingeübt. Wer hat dem Exerzieren zugesehen? Woran erkennt man den 
Unteroffizier? Offiziere befehligen (kommandieren) kleinere und größere 
Abteilungen, Kompagnien, Regimenter ac. Wer kennt einen Leutnant? 
einen Hauptmann? einen Major? Woran erkennt man die Offiziere? 
Wer hat einen General in feiner stattlichen Uniform gesehen? Auch 
Musiker giebt es bei den Soldaten. Wer hat von der Militärkapelle 
einen Marsch blasen hören? Die Fußsoldaten bilden die Infanterie, die 
Reiter die Kavallerie und die Kanoniere die Artillerie. Wer hat 
Husaren? Dragoner? Ulanen reiten sehen? Wer hat schon den 
Schuß einer Kanone gehört? Wer hat einer Parade? einem Manöver 
beigewohnt? ein Biwak gesehen? Wo steht eine Wache und ihr Schilder- 
haus? Bricht ein Krieg aus, so müssen auch die ausgedienten Soldaten 
sich bei den Fahnen sammeln. Sie heißen Landwehrleute. Wessen 
Vater ist ein Landwehrmann? Wessen Bater oder Großvater ist mit im 
Kriege gewesen? Was hat er davon erzählt? 
Wer von euch möchte einst auch Soldat werden und das Vaterland 
verteidigen helfen? Dann müßt ihr tapfer und mutig fein, dann dürft 
ihr euch nicht fürchten, wenn eine Kugel geflogen kommt, dann müßt ihr 
als treue Kameraden zusammen stehen und euch gegenseitig in der Not 
helfen. Ihr geht dann mit Gott für König und Vaterland, für Kaiser 
und Reich in den Kamps, bereit, zu siegen oder zu sterben. Hurra! 
NB. In Städten, wo die Jugend sehr oft Gelegenheit hat, das militärische 
Leben zu beobachten, erfahrungsgemäß diesem ein lebhaftes Interesse entgegenbringt 
und so gern selbst „Soldaten" spielt, ist dieser patriotische Stoff keineswegs ver- 
früht. Alljährlich sollte er in erweiterter Form wiederholt werden. In Orten 
dagegen, wo bei der Jugend auf diesem Gebiete noch wenig Anschauungen gewonnen 
worden sind, mag man ihn ruhig auf das nächste Schuljahr verschieben; jedenfalls 
muß es aber vor Beginn des Geschichtsunterrichts in feinen wichtigsten Begriffen 
entwickelt worden sein. Bilderbogen, Waffen als Spielzeug, Bleisoldaten, Festungen 
von Pappe :c. können recht wohl bei der Lektion zur Verauschaulichung dienen. 
1. Der gute Kamerad. Uhland. W. II. 287, W. 399. 
2. Der Abschiedsbrief. Bock. W. II. 288, W. 400. 
3. Die Witwe und der Landwehrmann. Ferd. Schmidt. W. II. 289. 
73. Der Lehrftand. 
a. Die Schule und die Lehrer. Hier möge kurz zusammengefaßt 
werden, was unter Nr. 78 für das 2. Schuljahr über denselben Gegen- 
stand und unter Nr. 47 für das 3. Schuljahr schon dargeboten worden ist. 
1. Zwei Gespräche. Reinick. 2B. II. 290, W. 401. 
2. Die Schule. Staub. W. II. 403. 
3. Goldene Dichterworte. Goethe. W. II. 291, W. 405. 
4. König und Kind. Eylert. W. II. 392, W. 402. 
5. Schulgebet. W. II. 293, W. 404.
	        
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