Full text: Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien (Theil 9, Bd. 2)

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den zwischen dem Gebnrge sind kalt und unfruchtbar; die anS 
Meer angränzenden Länder sind desto fruchtbarer, und haben 
au allen Lebensmitteln einen Ueberfluß; vornehmlich wird der 
Reisbau stark getrieben. Es enthalt 2 Sandschakschaften (oder 
Landschaften, denen ein Sandschak versteht,) 1) die IsVtZl- 
sehe, 2) die 2xrrkcrklestsche, und die dritte vonGaUrpoli 
wtrd von einigen znRomanien, von andern zum pafclpaltt 
des Archlpeiagus gerechnet. 
Zur Wizifchen Sandfchakschaft gehört Stam- 
bul oder Aonstaurmopel, (si 2. Th. S. 227.) die 
Hauptstadt des ganzen Reichs und kaiserliche Residenz. Der 
Anblick der Stadt ist sehr angenehm. Sie steht auf 7 Hügeln, 
deren ungleiche Höben sie noch einmal so groß vorstellen als sie 
ist, indem sie eine angenehme Mischung von Gärten, Fichten, 
Cypressen, Pallästen, Moscheen und öffentlichen Gebäuden ver¬ 
ursachen. Die Strassen sind größtentheils enge. Die Stadt 
selbst ist mit einer alten Mauer umgeben. Die Vorstädte s)e- 
t<X, Tophana und Ga lata, welche größtentheils von Chri¬ 
sten , und vornehmlich von europäischen Kaufleuten bewohnt sind, 
werden durch die See von Konstantinopel getrennt. In pctrt 
haben alle Europäische Gesandten ihre Wohnungen. Anssec 
dem Cisternenwasser ist in Konstantinopel kein anderes Wasser, 
«lS was durch 3 Wasserleitungen hingebracht wird. Daher 
entsteht auch oft bey trocknen Sommertagen ein grosser Wasser¬ 
mangel. Unter den Gebäuden merken wir i) das Serail, 
den Pallast des Sultans. Em unregelmäßiges Gebäude, von 
ungeheurem Umfange, das mit den Gärten allein schon eine 
mäßige Stadt ansmacht, und den ersten von den 7 Hügeln be¬ 
greift, auf welchen Konstantinopel angelegt ist. Nach einigen 
Jlachcichten wohnen 10000 Personen darinnen, von denen die 
Marstallsbediente und Wachen einen grossen Theil ausmachen. 
Das Gebäude liegt an der Spitze, wo sich der See von Mar¬ 
mors und der Kanal der ffissen Wasser vereinigt. Die Gärten 
dsbey fchliessen einen grossen Bezirk Landes ein, und sind voll 
hoher Cypressen. Das Ganze ist mit einer hohen Mauer aussen 
von der Seeseite umgeben, auf welcher, nach dem Kanal, zu, 
viele Kanonen stehen, welche bey den Spazierfahrten des Kai¬ 
sers und bey öffentlichen Frendensbezeugnngen abgcfeuert wer¬ 
den. Die Gebäude sind alle massiv, und oben mit vergoldeten 
Spitzen und Thürmen besetzt. Es enthält z Höfe. Im ersten
	        
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