von 1 bis 476 n. Chr.
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Lehrer und Bekenner befördert. Auch die allgemeine Sehnsucht
nach höherer Erkenntniß des Unendlichen, welche bei dem gänz¬
lichen Verfalle aller Religionen des Alterthums und bei der Un¬
zulänglichkeit der philosophischen Forschungen desselben nie gestillt
werden konnte, verschaffte der beseligenden Lehre sehr schnellen
Eingang in den Herzen der Menschen.
Zwar trat bald an die Stelle der nachsichtsvollen Duldung
und der Gleichgiltigkeit gegen alle Religionen im römischen Reiche
eine furchtbare Verfolgung des Chriftenthums. Unkenntniß und
Verwechselung derselben mit dem verhaßten Judenthume, Aufreizung
von Seite der heidnischen Priester oder auch der Juden, Furcht
vor Neuerungen und Verlaumdung hatten öfter, besonders unter
Nero, Domitianu6, Decius und Diocletianus, mit
grenzenloser Grausamkeit die Christen zu vertilgen gedroht. Doch
wie ein Phönir stieg das Christenthum mit neuer Kraft auö der
Asche der Märtyrer hervor. Größere Gefahr drohte demselben
von Seite des Fanatismus, dem philosophisch-religiösen Sekten¬
geiste der Gnostiker, Montanisten, Manichäer und besonders der
Arianer, von frömmelnden Betrügereien und unnützen Streitig¬
keiten über Subtilitäten in der Lehre, welche manche Trennung
verursachten. Aber auch über diese innern Feinde siegte das
Christenthum.
Schon in der frühesten Zeit wurde der Grund zur Einheit in
der äußern Verfassung der Kirche gelegt. An der Spitze der
christlichen Gemeinden standen Bischöfe, welche die Lehrvorträge
hielten, Streitigkeiten entschieden, Ordnung handhabten und für die
Reinheit und Bewahrung der Lehre sorgten. Die gemeinschaft¬
lichen Angelegenheiten der Gemeinde und des Cultus beriethen
die Bischöfe mit den Presbytern, den Vorstehern der Gemeinden,
und die Diakonen, die Diener der Gemeinden, sorgten für die
Vollziehung der Beschlüsse beider. Als die Zahl der Christen
sich vermehrt hatte, entstanden aus mehrern Gemeinden allmählig
Diöcesenund Metropoliten-Sprengel, und der deßhalb zahlreichere
Clerus fing nun an, im Gegensätze der Laien einen eigenen Stand
zu bilden, welchem wegen der Wichtigkeit seines Amtes größere
Achtung und Verehrung gezollt wurde. Unter dem Clerus selbst
Beitelrocks Grundriß der allgem. Geschichte. 8