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M tdcheil, NamcnS Marw, gchcirathct, mit der er sehr
vergnügt lebte.
Als diese nun sah, wie richtig ihr Mann dachte,
un>) wie klug er es anfing, auf eine rechtmäßige Art iir
bes'ere Umstände zu kommen, da dachte sie auch ihrer
Seits darauf, wie sie Vortheil brächte; und weil sie
rcclmen konnte, so überrechnete sie bei jedem Entwurf
¡ den sie machte, Vortheil und Schaden genau.
Einstmals, da sie sich mit einander über ihre Wirth-
I schasit berathschlagten, that Marie ihrenr Manne unter
and>rn den Vorschlag: Alles, was sie in der Brache
gewinne an Kohl, Kartoffeln, Rüben rc. künftig nicht
mehr zn verkaufen, sondern den Winter hindurch ihren
Kühen zu geben, weil es dock nur spottwohlftil, Milch
und Lutter aber theuer wären : so würde der Vortheil
größer seyn. Das Vieh würde nämlich dabei fett wer¬
den, auch die Vcrsäumniß des Verfahrens dieser Früchte
gespurt, und von besser genährtem Vieh auch stärkere
Käl> er und besserer und mehr Dünger erhalten werden
kvnr.en.
Wilhelm fand den Vorschlag seiner Frau so nützlich,
daß er ihn billigte, und eine so verständige Frau täg¬
lich lieber gewann.
Sollte vielleicht dieses dem Lande nicht großen Vor¬
theil bringen, wenn auch das weibliche Geschlecht zum
richligcn Deuten in Schulen mehr, als bisher, ange¬
führt würde?
Spr. Sal. 31, 10. 11. 26. 27. 31. Sir. 25, 11. '
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90. Die gute Schwester.
Äls Marie mit Wilhelin einige Jahre verheirathct war,
da fund sie in ihrer Wirthschaft viel zu thun. Und
weil auch ihre Kinder noch klein waren, so hatte sie
von ihnen noch keine Hülfe, wobl aber manche Last;
und > illein auf das Gesinde konnte sie sich vollends nicht
verla ssen. Aber sie hatte noch eine jüngere Schwester,
die hieß Luise. Diese, welche sie sehr liebte, sagte zu
recht x Zeit ihren Dienst bei ihrer Herrschaft auf, kam
zu ? îarien, und erbot sich, einige Jahre bei ihr zu
bleib;n, und gegen ein Geringes an Gelde zu den nö¬
thig-. A Kleidungsstücken ihr in ihrem Hauswesen beizu-