b) Wird in den Trichter hineingesprochen, so wird die Mem¬
brane am andern Ende in Schwingungen versetzt, und der Stist ritzt
in die Walze feine Vertiefungen ein. Bei der Wiedergabe gleitet ein
abgerundeter Stift über die Eindrücke hin. Die Membrane macht
die ursprünglichen Schwingungen, die Lust im Schalltrichter schwingt
mit und verstärkt sie; jetzt ist das, was vorher hineingesprochen wurde,
deutlich zu hören.
e) Die Sprechmaschinen und ähnliche Musikinstrumente sind ebenso
eingerichtet; manche benutzen anstelle der Wachswalze Schallplatten.
Entstehung des Lichtes, a) Körper, die wir sehen, senden
Licht aus. Die Sonue und die andern Fixsterne, brennende und
glühende Körper leuchten mit eigenem Lickte. Die meisten Körper
aber sind nur sichtbar, wenn sie beleuchtet werden.
b) Licht entsteht durch ungeheuer rasche Schwingungen des Äthers.
Äther nennt man das außerordentlich dünne Gas (viel leichter als
Wasserstoff), welches den ganzen Weltraum erfüllt uud alle Körper
durchdringt. — Zuerst schwingen die Ätherteilchen im selbstleuchtenden
Körper. Wie die schwingende Stimmgabel die umgebende Luft in
Schwingungen versetzt, so überträgt sich hier die Bewegung auf den Äther
in der Luft. Gelangen die Ätherstöße gegen die Netzhaut im Auge,
so nehmen wir sic als Licht wahr.
e) Nach der Anzahl der S ch w i n g u n g e n richtet
sich die Farbe des Lichtes; das role Licht hat 400 Bil¬
lionen und das violette Licht 800 Billionen Atherfchwingungen in
der Sekunde.
cl) Weil Licht Ätherschwingung, also eine Form der Energie ist,
kann es auf der photographischen Platte und in den grünen Pflanzen¬
teilen chemische Verbindungen zersetzen. Ähnlich wie die photogra¬
phische Platte verhält sich die Netzhaut im Auge gegen das Licht;
der lichtempfindliche Stoff heißt Sehpurpur. Wenn sehr Helles Licht
in unser Auge (gelangt, wird viel Sehpurpur zersetzt, uud wir find
auf einige Zeit geblendet.
Ausbreitung des Lichtes, a) Eine Kerzenflamme ist von
allen Seiten sichtbar; ihr Licht verbreitet sich durch das ganze Zim¬
mer. An dem Schatten der Gegenstände kann man sehen, daß sich
das Licht stets in geraden Linien ausbreitet; dasselbe zeigt sich recht
deutlich, wenn Sonnenlicht in ein staubiges Zimmer fällt. Der
dänische Astronom Olaf Römer hat (1675) sogar berechnet, wie schnell
sich das Licht bewegt.
b) Er beobachtete, wie die Monde des Jupiter durch den Ju¬
piterschatten gingen, also für uns Erdbewohner verfinstert wurden.