sie über Gradierwerke leitet oder Steinsalz in ihr auslöst. Die „siede¬
würdige" Sole wird in eisernen Pfannen eingedampft. Die Verun¬
reinigungen bleiben in der Mutterlauge zurück.
Das Natrium, ein Bestandteil des Kochsalzes. Kochsalz
ist die chemische Verbindung von Natrium und Chlor. Natrium ist
ein weiches, knetbares Metall mit silberweißer Schnittfläche. Kommt
es mit Wasser in Berührung, so wird der Wasserstoff frei, und es
entsteht Natronlauge.
Die Natronlauge ist eine Base. Sie schmeckt laugenhaft und
bläut rotes Lackmuspapier. Setzt man Salpetersäure zu und dampft
dann ein, so bleibt ein fester Körper zurück, der salpetersaures Na¬
trium genannt wird. Basen sind chemische Verbin¬
dungen, die rotes Lackmuspapier bläuen und
die mit Säirren Salze bilde n. Sie entstehen aus Metallen.
Die Salpetersäure schmeckt sauer und rötet blaues Lacknruspapier.
Säuren sind chemische Verbindungen, die blau es
Lacknruspapier röterr und die nrit Basen Salze
bilden. Sie entstehen aus Nichtmetallen. Salze sind che¬
mische Verbindungen, die e n t st e h e n , lüctiii eine
S ä n r e und eine Base a u f e i n a n d e r einwirken.
Die Soda ist kohlensaures Natrium. Setzt marr zu einer
Sodalösung Essig, so steigt ein Gas auf, in dem eine Flamme erlischt.
(Kohlendioxyd.) Bringt man in eine heiße Sodalösung gelöschten
Kalk, so verbindet sich das Kohlendioxyd mit dem Kalk zu kohlen-
faurenr Kalk, und es bleibt Natronlauge zurück. Soda enthält also
Natrium und Kohlendioxyd. Sie findet sich in den Natronseen
Ägyptens und in vielen Mineralwässern. Künstlich wird sie aus
Kochsalz gewonnen. Kalzinierte Soda. — Doppeltkohlen¬
saures dl a11 r i u m entsteht, wenn man Kohlendioxyd in Soda¬
lösung leitet. Glaubersalz ist schwefelsaures Natrium. Ein
Gemenge von 2 Teilen doppeltkohlensaurem Natrium und 3 Teilen
Weinsäure heißt Brausepulver (Bullrichsalz).
Die Eigenschaften des Chlors. Man kann Chlor darstellen,
indem man Chlorkalk mit verdünnter Salzsäure übergießt. Es ist
ein grünliches, stechend riechendes Gas, das schwerer als die atmo
sphärische Luft ist. Vom Wasser wird es leicht aufgenommen.
(Chlorwasser.) Es hat eine große Neigung, sich mit Wasserstoff zu
verbinden; dadurch zerstört es Pflanzen- und Tierstofse. (Entfärbt
grüne Blätter, farbige Blüten, gefärbtes Zeug; bleicht Leinwand.)
Chlorkalk entsteht, wenn man Chlor in gelöschten Kalk leitet.
Chlor bildet mit Wasserstoff Chlorwasserstoff. Erwärmt man
ein Gemisch von Kochsalz und Schwefelsäure, so entsteht Chlorwasser¬
stoff, der als farbloses Gas aufsteigt. Leitet man es in Wasser, so
erhält man flüssige Salzsäure. Im großen wird sie als Ne¬
benprodukt bei der Sodasabrikation gewonnen. Mit Salzsäure ent-