VI Die Griechen. 39
Frosch und fünf Pfeile, welches Symbol ein Kriegsgefan¬
gener also erklärte: „Könnt ihr Perser nicht gleich dem
Vogel in die Lüfte, oder gleich der Maus in die Erde,
oder gleich dem Frosch in die Gewässer flüchten, so werdet
ihr unsern Pfeilen nicht entrinnen." Endlich mußte Da¬
rms schleuuigst zurückkehren, da die Skythen ihm drohten,
die Brücke abzubrechen. Er kam ihnen noch zuvor, und
entrann bei Nacht mit dem größten Theile seines Heeres.
Aber aus Furcht, die Feinde möchten ihm aus dem Fuße
folgen, ließ er selbst zu frühe die Brücke abbrechen, und
80,000 Mann wurdeu das Opfer des Feindes.
Das Reich erhielt unter Darius eine Ausdehnung von
Macedouieu bis nach Sindh. Zwei Züge gegen Griechen¬
land aber mißlangen. Ncch unglücklicher gegen Die Grie¬
chen, wie weiter unten erzählt werden wird, war sein
L>ohn Xerxes, der Ahasver ns der Esther. Nach diesem
bestiegen noch 7 Könige den Thron. Aber der Flor des
Reiches sank immer mehr; und 200 Jahre nach Cyrus
war es so geschwächt und entnervt, daß es unter dem
letzten Könige Darius in drei Tressen von Alexander
dem Großen umgestürzt werden konnte (331).
VI. Die Griechen.
1. Der Welttheil Europa.
§ 18. Wir wenden uns zu deu Griechen, und damit
zum Welttheil Europa. Unser Europa stellt sich als
eine Halbinsel zu Asien dar, mit welchem es durch die
ganze Breite Rußlands zusammenhängt. Im Süden wird
es vorerst vom schwarzeu Meere bespült, von wel¬
chem das Asowsche durch eine Meerenge getrennt ist.
Durch die Straße von Konstantinopel oder den Bos¬
porus kommt man in das Meer Marmora; und dieses
steht durch die Straße der Dardanellen (den ehema¬
ligen Hellespont) in Verbindung mit dem ageischeii