Full text: Das Leben in Stadt und Land, in Feld und Wald

Tafel 12. 
Der Winter. 
Nicht wahr, liebe Kinder, es weht euch kalt an 
aus diesem Bilde? Der Himmel sieht grau aus, und keine 
Spur der lieblichen Bläue, mit der er in schönen Sommer¬ 
tagen herniederlacht, ist sichtbar. Die Wolken sehen strich¬ 
förmig aus und verraten, daß in den oberen Luft¬ 
schichten eine starke Strömung vorhanden ist. Der 
Wald, im Sommer grün belaubt und belebt von dem Ge¬ 
sänge der Vögel, steht kahl und schweigend und wir empfinden 
keine Neigung, ihn zu betreten. Starr und leblos strecken 
diese alten Bäume hier im Vordergründe ihre Äste aus 
und scheinen erstorben. Der Fluß, dessen Rieseln und 
Rauschen uns sonst erfreute, ist zu einer festen Masse er¬ 
starrt, und wohin die Fische und anderes Getier, das 
sonst in seinen Wassern spielte, gekommen ist — wir wissen 
es nicht zu sagen. Selbst die Wohnungen der Menschen, 
deren rote Dächer uns oft so freundlich anlachten, sind 
mit kaltem, blassen Schnee bedeckt, und die gefrorenen 
Fensterscheiben lassen kein Menschengesicht hindurchblicken. 
Und dennoch ist auch diese starre Landschaft belebt. 
Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts, jeden Standes 
und jeder Beschäftigung gehen auch im Winter ihrer Ar¬ 
beit oder ihrem Vergnügen nach, und beleben das 
schneebedeckte Land und den eisbedeckten Fluß. Sie sind 
mit ihrer Thätigkeit nicht schlechthin gebunden an gewisse 
regelmäßig wiederkehrende Erscheinungen in der Natur,
	        
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