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sonst an Leckerbiffen hatte; aber es schmeckte der verwöhnten Stadt¬
maus nichts Da sprach sie zur Feldmaus: „Du bist eine arme Maus; |
was willst du hier in Armut leben? Komm mit mir, ich will dir '
und mir genug schaffen von allerlei köstlicher Speise. | >Die Feld¬
maus zog mit ihr in ein herrliches, schönes Haus, in dem die Stadt¬
maus wohnte. Sie gingen beide in die Vorratskammer. Da war
vollauf Brot, Käse, Speck, Würste, Butter, lauter köstliche Sachen<
^.Da sprach die Stadtmaus: „Nun iß und sei guter Dinge; solche
Speisen habe ich täglich im Überflüsse." Indes kommt die Köchin
und rumpelt mit den Schlüsseln an der Thür. Die Mäuse erschrecken
. und laufen davon. Die Stadtmaus fand bald ihr Loch; aber die
Feldmaus wußte kein Versteck, lief ängstlich die Wand auf und ab
und brachte kaum ihr Leben davon^.
5 Wie die Köchiü wieder hinstus war, sprach die Stadtmaus: „Es
hat nun keine Not mehr; laß uns wieder guter Dinge sein." Die
Feldmaus antwortete aber: „Du haft gut reden;Odu wußtest dein
Loch schon zu finden, während ich schier vor Angst gestorben bin. j
Ich will dir sagen, was meine Meinung ist: Bleibe du eine reiche
Stadtmaus und friß Würste und Speck ^ich will ein armes Feld-
mäuslein bleiben und meine Eicheln effen. Du bist keinen Augen¬
blick sicher vor der Köchin, vor den Katzen, vor den Fallen; ich aber
bin daheim sicher und frei in meinein winzigen Nestchen."
Wilhelm Curtman
129. > Merk aus, mein Schätzchen,
was ich weiß
vom
Schrnunzelkahchen
und
Vullenbeiß.
Das Kätzlein sitzt vor dem Haus
Und putzt sich die Augen aus;
Streicht dabei zierlich und zart
Seinen schönen weißen Bart,
5. Daß er sich nicht runzelt;
So sitzt's da und schmunzelt.
Kämmt sich auch ganz nach der Mode
Mit seiner rosenfarbigen Pfote,
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