Full text: [Teil 1 = 2. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 1 = 2. Schuljahr, [Schülerband])

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sonst an Leckerbiffen hatte; aber es schmeckte der verwöhnten Stadt¬ 
maus nichts Da sprach sie zur Feldmaus: „Du bist eine arme Maus; | 
was willst du hier in Armut leben? Komm mit mir, ich will dir ' 
und mir genug schaffen von allerlei köstlicher Speise. | >Die Feld¬ 
maus zog mit ihr in ein herrliches, schönes Haus, in dem die Stadt¬ 
maus wohnte. Sie gingen beide in die Vorratskammer. Da war 
vollauf Brot, Käse, Speck, Würste, Butter, lauter köstliche Sachen< 
^.Da sprach die Stadtmaus: „Nun iß und sei guter Dinge; solche 
Speisen habe ich täglich im Überflüsse." Indes kommt die Köchin 
und rumpelt mit den Schlüsseln an der Thür. Die Mäuse erschrecken 
. und laufen davon. Die Stadtmaus fand bald ihr Loch; aber die 
Feldmaus wußte kein Versteck, lief ängstlich die Wand auf und ab 
und brachte kaum ihr Leben davon^. 
5 Wie die Köchiü wieder hinstus war, sprach die Stadtmaus: „Es 
hat nun keine Not mehr; laß uns wieder guter Dinge sein." Die 
Feldmaus antwortete aber: „Du haft gut reden;Odu wußtest dein 
Loch schon zu finden, während ich schier vor Angst gestorben bin. j 
Ich will dir sagen, was meine Meinung ist: Bleibe du eine reiche 
Stadtmaus und friß Würste und Speck ^ich will ein armes Feld- 
mäuslein bleiben und meine Eicheln effen. Du bist keinen Augen¬ 
blick sicher vor der Köchin, vor den Katzen, vor den Fallen; ich aber 
bin daheim sicher und frei in meinein winzigen Nestchen." 
Wilhelm Curtman 
129. > Merk aus, mein Schätzchen, 
was ich weiß 
vom 
Schrnunzelkahchen 
und 
Vullenbeiß. 
Das Kätzlein sitzt vor dem Haus 
Und putzt sich die Augen aus; 
Streicht dabei zierlich und zart 
Seinen schönen weißen Bart, 
5. Daß er sich nicht runzelt; 
So sitzt's da und schmunzelt. 
Kämmt sich auch ganz nach der Mode 
Mit seiner rosenfarbigen Pfote, 
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