Full text: Für das siebente, achte, neunte und zehnte Schuljahr (Teil 3, [Schülerband])

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die feuchte Umgebung desselben überschreiten würde. Eo kam es. Wir 
dankten Gott, daß er uns auch aus dieser zweiten Gefahr gerettet hatte. 
Wohin wir blickten, sahen wir die vor den Flammen fliehenden, zu Tode 
gehetzten Tiere erschöpft liegen. Tausende von ihnen waren umgekommen. 
Als der Brand sich jener Erdspalte genähert hatte, und die Flammen nach 
unserer Seite zu nicht sofort Nahrung fanden, wälzte sich das Feuermeer 
weiter nach dem nördlichen Teile des Sees. Hier ward ihm seine Grenze 
gesetzt; in dem nassen Schilfe der Users erstarb es. Nachdem wir uns 
von unserm Schrecken erholt und die Tiere gestärkt hatten, setzten wir 
unsern Weg durch die Prairie fort und gelangten endlich an das Ziel 
unserer Reise, nach Texas. 
II. Bilder aus dcr deutschen Geschichte des 
Mittelalters. 
13. Dcr heilige Bonifatius. 
Kellners Lesebuch. 
Unter allen Heidenbekehrern, die das deutsche Land lehrend und 
predigend durchzogen haben, war Winfried, ein angelsächsischer Mönch, 
der den Beinamen Bonifatius erhielt, der unermüdlichste. Namentlich 
widmete er seine Kraft den Thüringern und den Friesen, deren heidnischer 
Gottesdienst ihn tief betrübte. Er lehrte und predigte und taufte viele 
Tausende. Nachdem er vom Papste in Rom die bischöfliche Würdeemp¬ 
fangen hatte, ging er wieder zurück in das Flankenreich und besuchte 
Karl Martell, um ihm Briefe des Papstes zu bringen. Alsdann ging er 
mit Karls Einwilligung in das Land der Hessen, von denen schon viele 
Christen geworden waren. Ein großer Teil aber wollte nicht ablassen 
von der Religion der Väter und verehrte die alten Götter heimlich an 
Quellen und in Hainen. Deshalb rieten diejenigen, welche sich ganz vom 
Heidentume losgesagt hatten, der Bischof möchte doch die wunderbar 
große Eiche, welche dem Wodan geheiligt war, völlig zerstören. Sie stand 
bei Geismar, nicht weit von Fritzlar, und dahin begab sich nun Bonifatius 
mit einer Anzahl Getreuer. Mit fester Hand legte er die Axt an den 
Baum, während eine Menge Heiden ringsum standen und ihn als den 
bittersten Feind ihrer heimatlichen Götter verwünschten. Sie meinten,
	        
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