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ab!“ Der Michel zögerte aber immer noch und wußte nicht,
wie er es machen sollte. Da riß ihm der Gerichtsdiener
den Hut herunter, und brr! flogen die Spatzen heraus
nach allen Ecken und Enden. Da mußte der Amtmann
lachen, und alle Leute lachten mit. Der Michel aber hieß
von der Stunde an der Spatzenmichel, und wenn einer
seinen Hut oder seine Kappe vor Freinden nicht abzieht, so
sagt maͤn noch heutiges Tages: „Der hat gewiß Spatzen
unter dem Hute!“ Curtman.
197. Der Rabe und der Haushahn.
Ein Rabe schleppte tausend Dinge,
Geld, Glaskorallen, Perlen, Ringe
in seinen Winkel, wo er schlief.
Der Haushahn sah dies an und rief:
„Was thust du, Freund, mit diesen Sachen,
die dich doch niemals glücklich machen?“
„Ich weiß es selbst nicht,“ sprach der Rabe,
„ich hab' es nur, damit ich's habe.“ Ramler.
198. Der Fuchs und der Rabe.
Einmal hatte ein Rabe einer Bauerfrau einen großen
Käse gestohlen und war damit auf einen Baum geflogen, um
ihn dort zu verzehren. Da kam der Fuchs vorbei und sah
ihn sitzen. „Ei,“ dachte er bei sich, „wenn ich doch den
schönen Käse hättel Ich will versuchen, ihn dem Raben mit
List zu nehmen.“ Damit trat er zu dem Baume heran und
rief hinauf: „Guten Morgen, lieber Rabe! Die Leute sagen,
du wärest ein trefflicher Sänger. Laß mich doch auch ein—
mal deine Stimme hören!“
Dem dummen Raben gefiel die Schmeichelrede des
schlauen Betrügers, und er fing an, mit lauter Stimme zu
schreien: „Rab Rab!“ Kaum aber that er seinen Schnabel
auf, so entfiel ihm der Käse, und der Fuchs lief schnell hinzu
und fraß ihn auf. So kam der Rabe um seinen Raub
und merkte zu spät, daß man den schönen Worten eines
Schmeichlers nicht trauen darf, wenn man nicht Schaden
leiden will. Nach Äsop.
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