§ 26. Das Zeitalter der großen Entdeckungen. 139
erbliche Stellung eines Admirals und Vizekönigs und ein Sechzehntel der
Einkünfte der von ihm zu entdeckenden Länder ausbedungen. Sein Sohn
Dieqo wurde Vizekönig und Admiral. Auf der zweiten Reise, dre er
1493 antrat, fand er die kleinen Antillen und Jamaika auf. Wiederum
fuhr er 149b'hinaus. Diesmal gelangte er nach Trinidad und der Mündung
des Orinoko. Nach Haiti zurückgekehrt, mußte er einen Aufstand semer
Leute, die ihm als Ausländer und wegen seiner Habsucht gram waren,
erleben. Man klagte ihn bei Hofe an. Der Oberrichter Bobadrlla kam
aus dem Mutterlande an, verhörte alle und schickte Kolumbus samt seinen
Brüdern in Ketten nach Spanien. Wohl wurde der große Seefahrer hier
freigelassen und mit großem Wohlwollen behandelt, aber ein anderer wurde
als Statthalter nach dem Westen gesandt. Als Admiral unternahm er
eine vierte Reise (1502), auf welcher er Honduras und die östlrche Sette
der Landenge von Panama erreichte.
Krank kehrte er nach Spanien zurück, wo er, von Ferdinand dem
Katholischen mit Undank belohnt, 1506 in Valladolid starb. Er wußte
nicht, daß er einen neuen Weltteil entdeckt hatte; seiner Meinung nach
gehörten die von ihm berührten Gegenden zu Asien.
Der Weltteil wurde auch nicht nach ihm, sondern (zuerst in Deutsch¬
land auf den Vorschlag des Gelehrten Waltzemüller) nach Lmerigo _
Vcfjmcci, einem gelehrten Florentiner, genannt, der sich an mehreren
anderen Entdeckungsfahrten an der südamerikanischen Küste beteiligte
und seinen Namen durch ein darüber handelndes Buch und Karten bekannt
machte.
b. GalbooMd Ferdinand MagaUMs. Sieben Jahre nach des großen
Genuesen Tode überschM^e^^Mre'r 'B alb o a die Landenge von Panama
und erblickte den Großen oder Stilleir"DFemr."^Nunmehr war klar, daß
die entdeckten Länder einem neuen Erdteil angehörten. ZerdinaLk-
Maaalhaes, ein in spanische Dienste getretener Portugiese, suchte die
Durchfahrt nach jenem Ozean und segelte dabei durch die nach ihm benannte
Straße im Süden von Südamerika £1520)- Weiter vordringend, gelangte
er zu den Ladronen (nö. von den Philippinen), wo^ er von Ein¬
geborenen erschlagen wurde. Indem seine Gefährten die Reife west¬
wärts fortsetzten und vollendeten, war die erste Erdumsegelung geschehen
(1519—1522).
c. Die Eroberung Mexikos und Perus. Mit 600 Lanzenträgern,
13 Schützen, 16 Reitern und 14 Geschützen landete 1519 Hern an C o rt ez
an der Ostküste Mexikos. Bis auf ein Schiff, das er an den König nach
Spanien zurücksandte, ließ er die übrigen auf den Strand laufen. Im
Bunde mit einem streitbaren Jndianerstamm griff er dann das auf der
Hochebene von Mexiko gelegene, durch eine eigenartige Kultur ausgezeichnete
Reich der Azteken in Mexiko an. Der Aberglaube des Königs Mj)nte-_
zuma babnte ihm den Weg in die Hauptstadt. Mit Hilfe von Ver¬
stärkungen schlug er einen Ausstand der Azteken nieder; vier Wochen lang
wurde Tag für Tag Mexiko, das unter schweren Verlusten geräumt worden
war, bestürmt und schließlich genommen (1521). Cortez entdeckte noch
Kalifornien und starb später in Sevilla (1547).