Full text: Lebensbilder aus Sage und Geschichte (Vorstufe)

Spätere Abenteuer. 11 
richtete auf seiner Burg eine Freistatt für alle Unglücklichen und Verfolgten. 
Dann beredete er die Einwohner, die zerstreut im Lande wohnten, daß 
sie sich rings um die Burg ansiedelten, wo seines Vaters Haus stand. Sie 
taten es, und so entstand um den Burgfelsen eine große, mächtige Stadt, 
und Theseus betrachtete man später als den Gründer und den ersten König 
der Stadt Athen. Zu Ehren seines. Vaters Poseidon aber stiftete er bei 
Korinth die Jsthmischen Spiele. 
F. Spätere Abenteuer. Aber der Held hatte nicht Ruhe daheim. Be¬ 
sonders riß ihn seine Freundschaft mit Peirithoos, einem Königssohne, zu 
wilden Abenteuern fort. Zur Hochzeit des Freundes erschienen als Gäste 
eine Schar von Kentauren, deren es noch viele in Thessalien gab, und 
die wilden Waldgeister benahmen sich erst ganz gesittet. Sie spielten 
Festlieder auf der Harfe und redeten uralte Weisheit. Dann aber genossen 
Griechisches Vasenbild. 
sie den Hochzeitswein zu reichlich und wurden wild. Sie schlugen das 
Tafelgerät entzwei, und einer ergriff die schöne Braut mit seinen beiden 
Armen und wollte sie entführen. Alsbald stürzten sich die anderen Kentauren 
auf die anwesenden Frauen. Da entbrannte ein wilder Kampf. Theseus ergriff 
eine Keule und zerschmetterte damit dem Räuber das Haupt, und Peirithoos führte 
schnell die Braut hinweg. Drinnen wurde nun weiter mit Bechern und Krügen, 
mit Lampen und Feuerbränden gekämpft, draußen mit Baumstämmen und Fels¬ 
blöcken, bis die ganze wilde Horde getötet oder in die Wälder getrieben war. 
Das war die wilde Hochzeit des Peirithoos. — In ein schlimmeres Abenteuer 
verwickelte ihn später noch der Freund. Nachdem seine Gattin gestorben 
war, begehrte Peirithoos eine Göttin zur Frau. Er wollte in die Unter¬ 
welt hinabsteigen und dem Herrscher im Totenreich, Hades, seine Gemahlin 
Persephone entführen. Wohl riet Theseus ihm ernstlich ab, den Zorn des 
Gottes herauszufordern; als aber Peirithoos auf dem frevelhaften Plane
	        
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