Die Buchdruckerkunst; Gutenberg. 97 
Buchdruckerschwärze. Das erste gedruckte Buch war eine lateinische Bibel. 
Durch Gehilfen in der Mainzer Druckerei wurde die Buchdruckerkunst 
verbreitet; um 1500 fand man auch in Italien, Frankreich und England 
Druckereien, obwohl die Mönche, die durch sie teilweise um ihren Erwerb 
kamen, die Buchdruckerkunst als „schwarze Kunst" verschrieen. Die Ver- 
breitung geistiger und religiöser Bildung in immer weitere Kreise ist 
durch die Buchdruckerkunst sehr gefördert, ja erst möglich geworden. Von 
großer Wichtigkeit für die Verwendung der Buchdruckerkunst war die schon 
etwa 100 Jahre früher gemachte Erfindung des Leinenpapiers. 
37. Entdeckung Amerikas durch Kolumbus; 1492. 
1. Der Seeweg nach Ostindien. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens. 
Seide, Baumwolle, Reis, verschiedene Gewürze, Elfenbein, Perlen, Gold 
und Edelsteine, waren schon im Altertume den Europäern bekannt, und 
während der Kreuzzüge blühte der Handel mit diesem Lande. Es war 
aber sehr beschwerlich und kostspielig, diese Waren nach den Häfen des 
Mittelmeeres zu schaffen, wo die italienischen Schiffe sie in Empfang 
nahmen. Daher entstand allgemein der Wunsch, es möchte ein Weg 
gefunden werden, der ganz zur See nach Indien führe. Man durfte 
sich jetzt schon eher auf das große Meer wagen, da man seit dem 
13. Jahrhundert den Kompaß kannte. Am eifrigsten in der Auffindung 
dieses Seeweges waren die Portugiesen. Sie wagten es zuerst, die 
Westküste Afrikas entlang zu segeln, erreichten das Kap der guten 
Hoffnung und darauf die Westküste Indiens. 
2. Kolumbus und seine Bemühungen. Während die Portugiesen 
den Seeweg nach Indien durch die Umschiffung Afrikas zu finden suchten, 
tauchte der Gedanke auf, dasselbe Ziel müsse durch eine Fahrt in ent- 
gegengesetzter Richtung zu erreichen sein. Dieser Gedanke wurde von 
Christoph Kolumbus lebhaft erfaßt und glücklich ausgeführt. Kolumbus 
wurde wahrscheinlich in der Seestadt G enua geboren. Schon mit dem 
vierzehnten Jahre ging er zu Schiff; durch die Entdeckungsfahrten der 
Portugiesen angelockt, ging er nach Lissabon und besuchte die neu ent- 
deckten Inseln Madeira, die kanarischen Inseln und die Azoren. Auf 
diesen Reisen wurde ihm die Vermutung, man müsse auch nach Indien 
kommen, wenn man westlich, gerade in das offene Meer hineinsteuere, 
durch mancherlei Erscheinungen zur festen Überzeugung. Portugiesische 
Seefahrer hatten zuweilen seltenes Rohr, künstlich geschnitzte Stäbe, ja 
einmal sogar Leichname von eigentümlicher Bildung von Westen her 
Hosfmey er und Hering, Erzählungen II. (Ausgabe B.) 7
	        
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