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freundlich, halten jedoch den Straßenraub und die Blutrache für
erlaubt und sind der Sinnlichkeit sehr ergeben.
Unter diesem Volke ward 571 Mohammed in der Stadt
Mekka geboren. Da seine Eltern frühzeitig starben, nahm ihn sein
Oheim zu sich, der ihn zum Handelsstaude erziehen ließ und mit
seinen Karawanen in ferne Länder schickte. Des Lesens und Schreibens
unkundig, aber von hervorragenden Geistesgaben und sehr einnehmender
Gestalt, dabei wohlgeübt im Waffenwerke, trieb Mohammed, als er
herangewachsen war, das einträgliche Geschäft des Handels für eine
reiche Witwe, welche ihn später heiratete. Bis in sein 40. Jahr
lebte er zurückgezogen, zeigte aber schon von Jugend aus eine große
Neigung zur Schwärmerei und brachte oft ganze Nächte in einer
Höhle zu. In dem genannten Jahre teilte er seinen Verwandten
mit, es sei ihm der Engel Gabriel erschienen und habe ihm geoffen¬
bart, daß er zum Propheten Gottes bestimmt sei. Nachdem er sich
in der Stille nach uud nach einigen Anhang verschafft hatte, trat
er mit seiner Lehre öffentlich auf und berief sich hierbei besonders
auf eine Reise, die er in der Nacht anf einem Pferde nach Jerusalem
und von da auf einer Leiter in den Himmel gemacht haben wollte.
Aber viele seines Stammes glaubten ihm nicht und verschworen sich
gegen sein Leben. Deshalb floh er 622 ans Mekka nach Medina
(Fig. 20), dessen Bewohner ihn ans alter Feindschaft gegen Mekka
jubelnd aufnahmen. Diese Flucht bildet als der Wendepunkt zu
Mohammeds Herrschaft den Anfang der mohammedanischen Zeit¬
rechnung (Hedschra); Medina aber wurde der Sitz seiner Religion
und Partei; dort ward das erste Bethaus (Moschee) erbaut. Von
nun an führte Mohammed, wie er sagte, im göttlichen Aufträge
einen Raubkrieg gegen alle, die seinen Glauben nicht annahmen,
eroberte Mekka und bedrohte sogar den König von Persien und den
morgenländischen Kaiser, starb aber plötzlich, im Jahre 632, zu
Medina. Bald nach seinem Tode ward es Sitte und später Pflicht
eines rechtgläubigen Mohammedaners, wenigstens einmal in seinem
Leben zum Grabe des Propheten nach Medina oder nach Mekka
eine Wallfahrt anzustellen.