Full text: Geschichte Sachsens und seiner Fürsten

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sergeschlecht der Hohenstaufen in kurzer Zeit tragisch untergehen sehen, 
ebenso war der kräftige Stamm der thüringer Landgrafen vor seinen 
Augen vertrocknet, desgleichen war der letzte der edlen mannhaften Ba¬ 
benberger, welche über Oesterreich geherrscht, in der Schlacht an der Leutha 
gefallen. Obgleich ^Heinrich nicht frei von menschlichen Fehlern und 
Schwächen war, so hat doch seine Zeit, indem sie ihm den Beinamen 
des Erlauchten oder auch des Freigebigen und Milden gab, die kräf¬ 
tige und weise, für das Gedeihen des von ihm eigentlich erst ge¬ 
schaffenen Bürgerstandeö treu besorgte Regierung dankbar anerkannt 
und das Sachsenland zählt ihn mit Recht zu denjenigen seiner Fürsten, 
die seinen Namen groß und geehrt gemacht haben. Wie groß sein 
Reichthum gewesen und wie wohl sich trotz einzelner schwerer Zei¬ 
ten das meißnische Volk unter seinem Scepter befunden, davon giebt 
uns die alte Sage Kunde, daß er so große Schätze aus dem Freiberger 
Bergbau gewonnen, daß er ganz Böhmenland habe kaufen und bezah¬ 
len können, er habe aber des Weisen Spruch bedacht: Du sollst nicht 
aus Fürwitz das Ziel und Land Deiner Eltern übergehn. 
Die Nachfolger Heinrichs des Erlauchten dis zum 
Tode Friedrichs mit der gebissenen Mange. 
(1288—1324.) 
Obgleich bei Heinrich des Erlauchten Tode nur noch die Markgraf¬ 
schaft Meißen zu einer Verfügung übrig war, insofern die Niederlausitz 
Friedrich Tutta schon früher von seinem Großvater erhalten hatte, so 
entstanden doch auch über jene noch mancherlei Zerwürfnisse, indem 
Landgraf Albrccht, Friedrich Tutta von Landsberg, Friedrich der Kleine, 
der als Herr der Pflege Dresden auch Friedrich von Dresden heißt, 
und selbst Albrechts Söhne Friedrich der Gebissene und Diezmann 
Ansprüche auf dieselbe erhoben. Allerdings scheint Friedrich der Kleine 
jetzt nichts weiter erhalten zu haben, sonst würde er wahrscheinlich 
sein ihm früher von seinem Vater überlassenes Territorium nicht an 
Wenzel von Böhmen verkauft haben, der übrigens nie recht in den 
Besitz desselben kam, allein die anfänglich wahrscheinlich gemeinschaftliche 
Ucbernahme der Mark Meißen durch Albrccht und Friedrich Tutta, die 
freilich durch den frühen Tod des kinderlosen Letztgenannten sehr bald 
(1291) ihr Ende erreichte, war auch nicht zum Heile des Landes, 
umsomehr als während dieser Zeit Friedrich der Gebissene und wahr¬ 
scheinlich auch Diezmann, der mittlerweile (1288) die Niederlausitz
	        
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