Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 3)

Erzbischof von Mainz. £ 
-er — umsonst schickte er seinen Bruder, Johann 
von Isenburg, ins Benediktiner-Kloster auf 
dem Petersberge, mündlich die Halsstarrigen zu 
überzeugen: daß ihre Stadt Berühmtheit und Blü¬ 
the einzig dem erzbischöflichen Stuhle zu Mainz 
verdanke — daß es ihr bei Gehorsam und Treue 
immer wohlgegangen sei — daß gesetzliche 
Freiheit, die man ihr ia nickt nehmen wolle, 
eine Mutter des Fleisses und Wohlstan¬ 
des sei, Gesetzlosigkeit aber Verderben 
und Schande bringe — Erfurts verblendete 
Rathmeister und Schöffen achteten darauf nicht, 
sondern verlangten mit Ungestüm erst in Frankfurt, 
dann zu Fulda einen Ritter - Konvent, vor 
welchem sie ihre Rechte darthun wollten. Allein 
man verwies sie auf Gehorsam und schlug ihr 
Gesuch ab. 
Um selbige Zeit erkundeten indes die Erfurter, 
daß der Papst dem Junker von Meissen, 
wie man den Prinzen Albert gewöhnlich nannte, 
zu Diethers bestimmten Nachfolger im Erzstifte 
erwählt habe. Dies scklng endlich ihren Muth 
etwas nieder. Denn, daß Kurfürst Ernst dem 
Sohne, Herzog Wilhelm von Weimar*) dem 
Neffen, mit den Waffen in der Hand einst geben 
würden, was man ihm verweigerte, war natürlich. 
Um indes wenigstens nicht muthlos zu scheinen, 
setzte man die Stadt eiligst in den besten Vertbel- 
dig:ngs- 
*) Er war der Bruder von Albrechts Groövater, Fried¬ 
rich dem Sanftmüthigen. '
	        
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