Zweiter Abschnitt.
Uoii dem weflphälische» /riebe» 6is aus die »euesie Zeit.
(16418 —1854.)
Leopold I.
Bei der neuen Kaiserwahl bewarb sich der König von Frankreich,
Ludwig XIV., um die deutsche Reichskroue, auch gelang es ihm wirklich,
die geistlichen Kurfürsten am Rheine auf feine Seite zu bringen; allein
die weltlichen wollten nichts von ihm wissen, und setzten es durch, daß
der Erzherzog Leopold von Oestreich den 18. Juli 1658 zu Frankfurt
zum deutschen Kaiser gewählt wurde. Frankreich, darüber erbittert und
überhaupt nur nach Eroberungen lüstern, suchte nun wieder Zwietracht
zu stiften unter den Deutschen, um aus derselben für sich möglichst viele
Vortheile zu ziehen. Gegen Spanien hatten die Franzosen den Krieg
nach dem westphälischen Frieden noch eine Zeit lang fortgesetzt und ihm
durch den pyrenäischen Frieden 1659 bedeutende Ländereien in Artois,
Flandern, Luxemburg und im Hennegau abgepreßt. Doch damit war
Ludwig XIV. noch nicht zufrieden, er wollte auch die spanischen Nieder¬
lande noch haben und ließ durch ein Heer unter Turenne mehrere
bedeutende Orte daselbst, und durch den Prinzen Conds Burgund besetzen.
Die Spanier riesen für den burgundischen Kreis die Hilfe des deutschen
Reiches an; aber die Fürsten hatten theilweise Geld von den Franzosen
genommen, und blieben darum ruhig, und so mußten die Spanier aber¬
mals eine Reihe von Gränzstädten an Frankreich abtreten; 1668 ward
der Friede zu Aachen abgeschlossen. Jetzt wendeten sich die Franzosen
gegen die Holländer; gelang es, diese zu überwinden, dann konnte man
zur See über Europa gebieten. Hundertachtzigtausend Mann stark brachen
Prätorius, Gesch. d. Deutsch. je