Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

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„Sie sinkt — sie schwingt mit BlitzesschncÑc 
„Sich aus der Freudcnlast hinan — 
„Sinkt wieder/ betet tief die Quelle 
„Der Schöpfung / ihren Schöpfer an; 
„Frohlocket ihm mit Dankgesang, 
„Mit Preis gen Auf- und Niedergang. 
Das sind freilich eben nicht immer die gewöhnlichen 
Empfindungen der Menschen, wenn sie Erd und Himmel 
anschauen. Ein Mensch ohne Ueberlegung merkt nur dar¬ 
auf was nächst um ihn ist, und so weit es ihm für seine 
niedrigsten Bedürfnisse dient. Er betrachtet die Erde nicht 
anders, als den Boden seines Zimmers, oder seiner 
Stube; beide dienen ihm, darauf herumzutreten — die 
Sonne bei Tag nichts anders, als eine Kerze oder Lampe 
bei Nacht; beide leuchten ihm, daß er sehen möge. 
Seine Gedanken sind so enge beisammen, als sein Körper, 
sein Wohnort, sein Haus und seine Feldgrnnde. Aber 
der Mensch mit Beobachtung und Ueberlegung richtet 
seinen Blick weiter, betrachtet den großen Raum um 
sich her, der von dem tiefsten Abgrunde des Meeres bis 
zur höchsten Höhe des Himmels reicht; bemerkt darin 
die endlosen Reihen, die Wohlthätigkeit und Vrauchbar- 
ikeit der Geschöpfe, mit denen er auf allen Seiten um- 
geben ist. 
Da erhöhet, erweitert sich seine Seele. 
Ein großes Reich scheint ihm in dem ungeheuern 
Raume, wie ein Sandkorn — die Erde selbst, wie ein 
Punkt. Er staunt es an, wundert und freut sich, in dem 
großen Wohn- und Gotteshause zu leben, alle seine 
Zierden übersehen, so viel Angenehmes und Nutzbares mit 
gebrauchen und mit genießen zu können, und erhebt sich 
von dem Anschauen und der Bewunderung des Gebäudes 
zur Kenntniß und Bewunderung des großen mächtigen 
Baumeisters, seines Gottes empor.
	        
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