271
statt. (Weinbereitung s. S. 541.) Getrocknete Weinbeeren heißen Rosinen. Die
Korinthen stammen aus Griechenland (Korinth) von einer besonderen Spielart,
deren Beeren keine Kerne erzeugen.
5. Heimat und Lebensbedingungen. Die Heimat des Weines liegt
zwischen dem Ararat, Taurus und Kaukasus; er ist also ein Kind des Südens
und verlangt darum viel Wärme. Ferner gedeiht er am besten auf kalkigem
Boden und an den Süd- und Westabhängen der Berge, da diese von den
Sonnenstrahlen
am längsten und
fast senkrecht be¬
schienenwerden.
Inwiefern ent¬
spricht die
Rhein- und
Moselgegend
diesen Lebens¬
bedingungendes
Weinstocks?
6. Die Reb¬
laus ist vor eini¬
gen Jahrzehnten
mit Reben aus
Amerika nach Eu¬
ropa gebracht
worden. Siewird
im ausgewachse¬
nen Zustande
1 mm lang, sieht rötlich aus und schmarotzt an der Wurzel. Im Herbste legt das Weib¬
chen in der Nähe des Erdbodens unter die Rinde der Rebe ein „Winterei", aus dem im
Frühlinge ein ungeflügeltes Weibchen hervorkriecht.
Seine Nachkommen nähren sich von dem Safte der
Wurzel und saugen ihn in solcher Menge aus, daß die
Rebe zugrunde geht.
Verwandte. Der rvilcke Mein wird häufig als
Balkonpflanze und zur Bekleidung von Lauben verwandt.
Seine gefingerten Blätter färben sich im Herbst prachtvoll
rot. Die Ranken sind mehrfach verästelt und an den
Enden hakig gekrümmt. Treffen sie auf eine Wand, so
spreizen die einzelnen Aste weit auseinander, und ihre
Enden verdicken sich zu Haftballen, die einen klebrigen
Saft ausscheiden. Auf diese Weise vermag der wilde
Wein selbst an glatten Wänden emporzuklettern.
Geflügelte Reblaus.
a. Weibchen, b. Larve der Reblaus (Wurzellaus), an der Rebenwurzel saugend, c. Larve, von
unten gesehen, d. Schnabel der Larve, e Rebenwurzel mit den durch das Sangen der Reblaus
veranlaßten Auftreivungen, f. Wurzelstock der Weinrebe mit den überwinternden Rebläusen.
1(5. Ltnchelbeergewächse.
Der Stachelbeerstrauch.
(April und Mai; 1 m hoch.)
A. Ranke des selbstklimmenden wilden Weins
mit Haftscheiben. B. Unterhalb des Ranken¬
endes r« die Haftscheibe mit der Haft¬
fläche hf.
1. Blätter und Blüten. Sobald die Aprilsonne wärmer scheint, bedeckt
sich der Stachelbeerstrauch mit Blättern und Blüten. Die Blätter sind in Lappen
geteilt: drei- bis sünflappig. Vorteil? Die Blüten hängen teils einzeln, teils zu