IIT — 12 —
larven, die sie während des Sommers auch reichlich findet. Sobald die Nahrung an¬
fängt zu mangeln und die Luft etwas kühler wird — anfangs September — begiebt
sie sich nach Afrika, wo sie den Winter verbringt.
4. West. Die Nachtigall baut ihr Nest unvorsichtigerweise in niederes Gesträuch,
so daß es von Katzen und — bösen Buben leicht aufgefunden werden kann. In dem
Neste liegen meist 5 olivenfarbige Eier, die mit Braun betüpfelt sind. In 14 Tagen
sind sie ausgebrütet. Dann beginnt die Sorge für die junge Brut, die aber bald flügge
>vird und nun selbst nach Nahrung ausgeht.
16. Die Miene.
1. Körperbau. Der Körper der Biene besteht aus 3 deutlich geschiedenen
Teilen: Kopf, Brust und Leib. Der Kopf ist nur durch ein dünnes Stielchen, in wel¬
chem die Speiseröhre liegt, mit der Brust verbunden. Der Hinterleib besitzt einen her¬
vorstreckbaren und mit Widerhaken versehenen Giftstachel, welcher mit einem nadel¬
knopfgroßen Giftbläschen in Verbindung steht. In jedem Stocke giebt es Arbeiter, Droh¬
nen und eine Königin. Die Arbeiter sind am kleinsten. Die Drohnen (männliche Bie¬
nen) sind leicht an ihrem dicken Körper zu erkennen; sie
haben keinen Stachel und werden im Spätsommer von den
fleißigen Arbeitern als unnütze „Brotfresser" mit dem g
Stachel in der „Drohnenschlacht" getötet. Das Weibchen stachcl.
oder die Königin versorgt die Brutzellen mit Eiern, aus
denen sich in 3 Wochen die jungen Bienen entwickeln. m 2)fug;
2. Das Schwärmen. Im Mai, Juni und Juli, fein,
wenn die junge Brut ausgekrochen, „schwärmen" die Bie¬
nen. Am Rande der Waben sind einige große, tonnen- .. ^
förmige Zellen in senkrechter Stellung erbaut; aus solchen bi'äschcn.
entstehen neue Königinnen in einem Stocke. Ist nun die
junge Königin in ihrer Zelle entwickelt, so läßt sie einen
tütenden Ton hören. Dann entsteht die größte Unruhe im d. Gw- g
Korbe; alles läuft hin und her, über- und untereinander; drusc.
niemand hat Lust und Zeit, an die Arbeit zu gehen. Ein
Teil lagert sich vor dem Flugloche. Im Innern aber wird
es immer unruhiger, und endlich zieht die alte Königin mit Dstlsiacbel einet Arbeitsbiene,
etwa 15— 20 000 Arbeitern ab. Ta, wo sie sich auf einen Baum oder Strauch nieder¬
läßt, setzen sie sich alle und bilden eine große, schwarze Traube. Der Bienenvater holt
nun einen leeren Korb und thut mit einem Flederwisch den „Vorschwarm" hinein. In
dem alten Stocke ist inzwischen die junge Königin aus ihrer Zelle gebrochen und führt
nun das Regiment weiter, bis sie nach einigen Tagen ebenfalls mit einem Schwarme
abzieht. In guten Jahren schwärmt ein Stock 4—5mal.
3. König und Wachs. Emsig fliegen die Bienen von einer Blume zur andern,
um Honig, Blütenstaub oder Harzteile einzusammeln. Den Honig lecken sie mit dem
Rüssel aus, verschlucken ihn und würgen ihn zu Hause wieder aus dem Honigmagen her¬
vor. Den Blütcnstaub streifen sie mit den Haaren ihres Körpers ab, fegen ihn mit
den Füßen zusammen und legen ihn in Gestalt kleiner Ballen („Höschen") in das
sogenannte Körbchen, eine vertiefte Erweiterung an den Schienen der Hinterbeine.
Sobald sich die Biene mit einem von diesen Schätzen beladen hat, kehrt sie heim. Den
Honig trägt sie in eine Zelle, die, sobald sie gefüllt ist, nur einem Wachsdeckel ver¬
schlossen wird. Das Höschen strampelt sie ab, und den Blütenstaub stampft sie, nach¬
dem sie ihn mit Honig vermischt hat, in einer Zelle fest. Das giebt das Bienenbrot,
welches einen Hanptteil ihrer Nahrung ausmacht. Hinter dem Honigmagen liegt der
Wachsmagen. Der in demselben ausgenommene Blütenhonig schwitzt als Wachs