Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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Wasser ist, so feig ist es auf dem Lande. Beim Erscheinen eines Menschen ergreift 
es eilig die Flucht und plumpst nach Art der Frösche ins Wasser. 
2. Vermehrung. Das Krokodil legt an 200 Eier in etwa 60 om tiefe Löcher. 
Die Eier sind ungefähr so groß wie Gänseeier. Die Löcher scharrt es in den 
Sand und deckt sie, nachdem die Eier gelegt sind, wieder zu. Die Jungen sind 
anfänglich kaum handlang und wachsen sehr langsam. Man muß daher annehmen, 
daß selbst schon 4—5 m lange Riesen ein Alter von mehr als 100 Jahren haben. 
94. Der Kaffee. 
1. Anbau. Der Kaffeebaum wird nur in den Ländern zwischen den Wende¬ 
kreisen angebaut, ganz besonders auf Java, in Westindien und Brasilien. Er 
erreicht eine Höhe bis zu 8 w; doch wird er gewöhnlich beschnitten und als Strauch 
nur etwa 1L/2—2 m hoch gezogen. Am besten gedeiht der Kaffee an solchen 
Stellen, wo ihm reichlich Wasser zugeführt werden kann. Die Sträuche stehen 
gewöhnlich in Reihen beieinander, in heißen Ländern überschattet von hohen 
Bäumen aller Art. Im dritten Jahre beginnt der Strauch zu blühen und Früchte 
zu tragen. Die Blüten sind schneeweiß. 
Die Früchte erinnern an Kirschen. Sie 
bestehen aus Beeren, die nacheinander 
grün, gelb, rot und violett aussehen. 
Im Innern enthalten sie die beiden 
Kaffeebohnen, die mit der flachen Seite 
aneinander liegen. Die Haupternte ist 
im Mai. Die reifen Beeren werden 
gesammelt und auf eine Mühle gebracht, 
wo sie von der Fleischhülle befreit 
werden. Sodann trocknet man sie und 
bringt sie in eine Walzenmühle, um 
sie von einem Häutchen zu befreien, das 
sie bis dahin noch umgibt. 
2. Wirkung. Der Kaffee wirkt er¬ 
frischend und regt die Nerven an. 
Müßiger Genuß schadet nicht, Übermaß 
dagegen bewirkt Schlaflosigkeit und 
Blutandrang nach dem Kopfe. Kinder, 
Vollblütige und Fieberkranke sollten ihn 
entweder ganz meiden oder doch nur in 
sehr verdünnter Form genießen. Zu 
.lasteeps anze. starker Kaffee wird auf die Dauer der 
Gesundheit schädlich und hat Blutwallungen, Ohrensausen und Flimmern vor den 
Augen zur Folge. Durch zu starkes Rösten verliert der Kaffee seinen Geschmack. 
Es empfiehlt sich daher, die Bohnen nur zu bräunen, nicht aber sie schwarz zu 
brennen; auch sollten sie in verschlossenen Gefäßen geröstet und aufbewahrt werden. 
95. Die Daumwolle. 
1. Anbau. Die Baumwolle kommt von Pflanzen, die unseren Malven ähnlich 
sind. Es gibt deren mehrere Arten: teils krautartige von höchstens 1 m Höhe, 
teils strauch- und baumartige bis zu 5 m Höhe. Wir finden sie wild wachsend 
in Ost- und Westindien sowie auch im Innern Afrikas. Ihres reichen Ertrages 
wegen werden sie aber vielfach angebaut, besonders an den Ufern des Mississippi. 
In Europa gedeiht die Baumwolle nur in Spanien, Süditalien und in der Türkei. 
Im März oder April legt man die Samenkörner in regelmäßigen Zwischenräumen
	        
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