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2. Luft und Licht der freien Seele,
Wenn sie kühn die Schwingen hebt,
Nach des innern Sinns Befehle
Zu den höchsten Sternen strebt.
Licht, die Fackel zu entzünden,
Luft, die Wahrheit zu verkünden.
Wehrt der freien Seele nicht
Luft und Licht!
3. Luft und Licht dem armen Manne,
Der, verhüllt in Rauch und Dampf,
In des Brotherrn strengem Banne
Kämpft des Daseins harten Kampf.
Nach der Woche Last und Plage
Gönnt ihm seine Feiertage,
Schafft ihm, weil es Christenpflicht,
Luft und Licht!
4. Luft und Licht den bleichen Kleinen,
Die in Stuben, dumpf und bang,
Wo nicht Mond noch Sonne scheinen,
Sich gedrückt den Winter lang,
Daß mit Faltern und mit Hummeln
Sie in Wald und Flur sich tummeln
• Vor des Himmels Angesicht.
Luft und Licht!
Karl Gerok.
74. Reinlichkeit und Hautpflege.
TVe Hautpflege erfordert in erster Linie sorgfältige Reinlichkeit.
Diese wird erzielt durch Abwaschungen und Bäder. Tägliche
Waschungen des ganzen Körpers find für das Wohlbefinden und die
Gesundheit von größter Wichtigkeit. Hiebei muß stets Seife gebraucht
werden, weil diese den Schmutz, der auch Hautfett und Schweißreste
enthält, gründlich entfernt. Bloßes Wasser vermag das nicht.
Häufiger Wechsel der Leibwäsche muß mit dem täglichen wa¬
schen des Körpers Hand in Hand gehen. Die Wäsche saugt nämlich
die Hautabsonderungen ein, nimmt auch den in der Luft schwebenden
Staub, der sich auf die Haut legen würde, auf und verhindert so eine
größere Ansammlung von Schmutz auf dem Körper, während der
Nacht verdunstet aus dem ausgezogenen und ausgelüfteten Taghcmde
und während des Tages aus dem nicht gebrauchten Nachthemde die