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Mittelalter (14. und 15. Jahrhundert).
Veldeke (Eneit, 1184 vollendet), Hartmann von Aue (Erek,
Jwein, Gregorius auf dem Stein, der arme Heinrich), Wolf¬
ram von Eschenbach (Parzival), Gottfried von Straßburg
(Tristan und Isolde); die drei letztgenannten leben um
1200.
ß) die Lyrik:
altheimische Minne- und Spielmannsdichtung, ferner
Pflege der höfischen Lyrik durch die genannten Epiker
und Männer wie Reinmar und Walther von der Vogel¬
weide (seine Blütezeit im Anfang des 13. Jahrhunderts).
y) die Didaktik:
in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Winsbeke und
Winsbekin, der welsche Gast des Thomasin von Zirkläre,
Freidanks Bescheidenheit;
in der zweiten Hälfte der Renner Hugos von Trimberg.
C. Die bildenden Künste:
1. itt ber Architektur tritt neben den romanischen uud maurischen
Stil seit Anfang des 13. Jahrhunderts, zuerst in Frankreich,
der gotische (Verwendung des Spitzbogens); Gerhard von Riele
beginnt um 1250 den Kölner Dom, Erwin von Steinbach um
1300 das Straßburger Münster.
2. die Plastik wird namentlich im Anschluß au die deutsche und
französische Gotik, die Malerei besonders in Italien gepflegt.
IV. Der Uusgang der mittelalterlichen Kultur und
die Unfänge des Kumanismus und der Renaissance
(etwa 1300 bis 1480).
A. Der Ausgang der mittelalterlichen Kultur.
1. Die Wissenschaft, durch Gründung von Universitäten (Prag
1348; weitere vier folgen in Deutschland im 14., weitere sechs
im 15. Jahrhundert) sehr gefördert, wird von der Scholastik
beherrscht (Wilhelm von Occam, f 1347).
Blüte der Alchimie im Morgen- und Abendland.
2. Rückgang der höfischen Poesie in Deutschland und Frank¬
reich infolge des Verfalles des Rittertums; Blüte der religiösen
Dramatik; „Meistergesang" in den Städten.
3. die bildenden Künste: Ansänge der niederländischen Malerei:
Jan vau Eyck (f 1440).