Full text: Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen

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U'k Auf dem Jahrmarkte (Messe). 
40. Jahrmarktstreiben. 
Wo wurde der Jahrmarkt abgehalten? Wann fand er statt? Die 
Verkäufer errichteten Buden (Stände) und legten ihre Waren aus. Welche 
habt ihr gesehen? Die Käufer kamen aus der Stadt und der Umgegend, 
um zu kaufen, was sie in ihrem Wohnorte nicht kaufen können, oder um 
billiger zu kaufen. Sie zogen durch die Reihen der Buden, sahen sich die 
Waren an, suchten sich aus, was sie brauchten oder was ihnen gefiel, 
fragten nach den Preisen, boten weniger, handelten, wurden endlich mit 
dem Kaufmann (Krämer) handelseinig und kauften. Manche lassen sich 
von den Waren und den Händlern, die sie anpreisen, verlocken und kaufen, 
was sie nicht brauchen. Diese verschwenden ihr Geld. Wer schlechte 
Waren teuer kauft, ist betrogen. Wer zu viel Pfefferkuchen und andere 
Süßigkeiten kauft, ist ein Näscher. Aus dem Näscher wird leicht ein Dieb. 
Was habt ihr gekauft? eure Mutter? Woher hattet ihr das Geld? Hatten 
eure Eltern es erlaubt, euch etwas zu kaufen? Wer kaufte etwas zum 
Verschenken? Wer hat sein Glück versucht und gewürfelt? 
Der Jahrmarkt fand im Herbste statt. Die Leute, besonders aber 
die Landleute, hatten jetzt Zeit und Geld; auch wollten sie sich nach der 
schweren Arbeit des Sommers einmal lustig machen und ergötzen. Des- 
halb war auch für Vergnügen gesorgt. In Zelten wurde Musik gemacht, 
getanzt und gesungen; man aß und trank. Wer zu viel Wein oder Bier 
trank, war unmäßig; Unmäßigkeit ist ungesund und häßlich. Auch Schau- 
buden hatte man erbaut. In einer Bude gab es fremde Tiere und 
wilde Menschen zu schauen, im Panorama fremde Städte und Länder, im 
Cirkus Kunstreiter, Seiltänzer, Taschenspieler ic. Ausrufer lockten die 
Leute hinein. Wer von euch ist in einer solchen Bude gewesen? Was 
habt ihr darin gesehen? Wer ist auf dem Karussell gefahren? Wer hat 
einen Blinden oder Lahmen betteln sehen? Was spielte er? Wer hat ihm 
eine Gabe gereicht? 
NB. Die Besprechung findet unmittelbar nach dem Jahrmarkte statt, wenn 
die Eindrücke noch frisch sind. In ähnlicher Weise kann auch ein Volksfest, ein 
Schützenfest :c. zur Behandlung gelangen. Die sittlichen Gesichtspunkt? sind be- 
sonders zu beachten. 
1. Auf dem Jahrmärkte, v. Schmid. W. II. 151. 
2. Eine Heimreise von der Messe, v. Schmid. W. II. 152. 
3. Der Dieb. Reinick. W. II. 153. 
41. In der Tierbude. 
Unsere Haustiere sind, wie ihr schon wißt, sehr nützliche Tiere. In 
alter Zeit lebten sie wild; aber der Mensch lockte sie an sich, hielt sie 
gefangen und zähmte sie, um sie zu benutzen. Der Mensch hat sie an 
sich gewöhnt, züchtet sie und sorgt für sie. Sie sind jetzt Freunde, Ge- 
nofsen und Gehilfen des Menschen. In der Tierbude habt ihr fremde
	        
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