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II. Das Mittelalter.
sitze der Stralsen nach Indien a. über Ägypten, b. [nach Besie¬
gung Genuas] über die Häfen des schwarzen Meeres) — Ver¬
fassung wird allmählich starre Aristokratie (Signoria, der Kat
der 10, Staatsinquisitoriat der 3) — Venedig sinkt, als die
Türken am schwarzen Meer und in Ägypten ihnen die Wege
verlegen und die Portugiesen direkt mit Indien verkehren. —
2. Mailand mächtig unter den Viscontis (Herzöge seit 1395)
und den Sforzas. — 3. Genua, lange Nebenbuhlerin Venedigs,
seit dem 14. Jahrh. im Verfall. — 4. Kirchenstaat.
5. Florenz, blühende Handelsstadt — im 15. Jahrh. die
Medici (Cosimo, Lorenzo il Magnifico, der Beschützer der Künste).
- 6. Neapel und Sicilien. Die Anjous müssen in Neapel,
wie vorher in Sicilien, Herrschern aus dem Hause Aragon
weichen.
5. Balkanhalbinsel. Die osmanischen Türken, im 13. Jahrh.
in Kleinasien, fassen im 14. auf der Balkanhalbinsel festen
lufs (Residenz: Adrianopel) — Sultan Bajazeth besiegt König
Siegmund v. Ungarn bei Nikopolis (1396), wird dann von dem
Mongolenherrscher Timurlenk geschlagen und gefangen. — Die
Eroberer Murad H. und Mohamed H. — der letztere
nimmt 1453 Konstantinopel; Ende des byzantinischen
(oströmischen) Reiches.
6. Der Norden und Osten Europas. 1. Die skandinavischen Reiche
Dänemark-Norwegen und Schweden vereinigt 1397 Kö¬
nigin Margarete durch Personalunion (die calmar is che Union)
Schwedens Streben sich selbständig zu machen von den
Oldenburgischen (seit 1448) Unionskönigen — 2. Rufs land
geeint und von der Herrschaft der „goldenen Horde” befreit
(um 1500) durch Iwan d. Grofsen (Zar, residiert im Kreml zu
Moskau). — 3. Polen. Dem Mannesstamm der Piasten folgt
der Anjou Ludwig d. G., auch König von Ungarn — ihm sein
Schwiegersohn Wladislaus Jagiello v. Litauen — die Jagellonen in
Polen bis 1572. — 4. Ungarn, den Arpaden folgt das Haus
Anjou, dem letzten Anjou Ludwig d. G. sein Schwiegersohn
Siegmund (v. Luxemburg). Nach Siegmunds Tode (1437) Ver¬
einigung Ungarns mit Österreich (Albrecht II., Ladislaus Postu-
mus), dann der Nationalkönig Matthias Corvinus (bis 1490).