Ein struppiger Kostgänger.
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daß euer drei oder vier davon eine Mahlzeit hätten, und es
würde noch ein Schüsselchen voll für einen gerade vorbei-
kommenden Handwerksburschen übrig bleiben. VWas kann
ich manchmal in Schnecken leisten! Die ersten paar Dutzend
ess' ich nur sür den Hunger. Erst wenn ich beim dritten oder
vierten Dutzend bin, sag ich: „Jetzt komm ich in den Ge—
schmack! Die Schneckchen sind seist und munden nicht übel.
Will doch sehen, ob ich's nicht bis auf hundert bringe.“
4. Ich habe nun wohl genug gesprochen. Es macht mir
wahrlich kein Vergnügen, mich selber zu rühmen; aber ich
werde auch gar zu schlecht behandelt. Eure Vorsahren hielten
mich für ein verzaubertes Prinzeßchen, und dieser Glaube
bewirkte wenigstens, daß man freundlich und liebevoll mit
mir umging. Nun, ich glaube, daß die Erde sich dreht, und
daß auch wieder bessere Zeiten für uns Rröten kommen
werden. Nehmt euch meine WMorte zu Herzen! Der Himmel
erhalte uns die Geduld, und euch gebe er Einsicht.
Nach Johannes Trojan
148. kin struppiger Kostgänger.
Das war mein Igel Kasimir. Ich fand ihn eines EAbends
am Meere, wo er, ein undeutlicher grauer Klumpen, sich lang-
sam zum Wasser hinschob. Was er da wollte, ob er ein Bad
zu nehmen beabsichtigte oder ob er ein Gelübde getan hatte,
seinen Durst mit bitterm Wasser zu löschen, blieb unklar. Es
war abends 11 Uhr und so dunkel, daß ich beim besten Willen
sein Treiben nicht näher beobachten konnte. EAlso nahm ich
ihn mit und habe ihn drei Monate lang in einem kleinen
Gelaß neben meinem Schlafzimmer beherbergt.
Er erwies sich als eine gemütliche Seele, rumorte anfangs
ziemlich viel bei Uacht, gewöhnte sich das aber mehr und mehr
ab, als ihm sein Futter — Milch, Mäuse, Käfer, Jleisch, kleine
Reste jeder Art — bei Tage beigebracht wurde.
In den ersten drei Wochen rollte er sich sofort ein, wenn