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Die französische Revolution und Nopofton.
3. Sein Ende Von vielen Seiten anaefmihph nisrirh»
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bor seinem Tode: „Ich wünsche, daß man auf meinen Grabstein schreibe: Hier
ruht eui Fürst, dessen Absichten rein waren, der aber das Unglück hatte" alle
seine Entwürfe scheitern zu sehen." —In seine Regierung fällt der unblutige
Batertsche Erbfolgekrteg, auch Kartoffelkrieg genannt, in welchem Friedrich
ber Große dem Gelüste Josefs, Baiern an sich zu bringen, mit Entschiedenheit
50. Z)ie französische Wevolution und Napoleon.
1. Friedrich Wilhelm II., 1786-1797. Friedrich IT. starb kinderlos; ihm
folgte Friedrich Wilhelm II., ein Bruderssohn des großen Königs Unter
[einer Regierung Begann Preußens Ruhmesglanz allmählich zu erbleichen, obwohl
bas Land äußerlich sehr an Umfang gewann. In der zweiten und dritten
Heilung Polens 1793 und 1795 erhielt Preußen große Länderstriche im Osten
bis an die Weichsel hin- Allein im Westen stieg ein gewaltiges Wetter auf, das
allmählich ganz Europa üBerzog und zunächst Preußen und Deutschland niederwarf.
2. Die französische Revolution Begann 1789 unter der Regierung des gut
gesinnten und rechtschaffenen Königs Ludwig XVI. Er mußte leiden, was seine
Vorfahren verschuldet hatten. Denn diese hatten das Volk hart bedrückt, und
die SieBe zu dem Königshause war dadurch in bett Herzen ber Franzosen längst
erstorben. In Paris kam es zu gräßlichen Aufständen, bei denen das entartete
Volk die Waffen gegen den König erhob, ihn gefangen setzte und endlich gar wie
einett gemeinen Verbrecher hinrichten ließ. Das Königtum wurde abgeschafft
Allein in dem neuen Freistaate fand die rechte Freiheit keine gedeihliche Stätte.
Vielmehr kam die Regierung in die Hände roher, Blutgieriger Verbrecher, die
eine grauenvolle Schreckensherrschaft übten. Tag für Tag wurden in Paris
unschuldige Menschen auf das Blutgerüst geschleppt unb viele hochverdiente, aus¬
gezeichnete Männer schmählich hingeschlachtet. Wilder Aufruhr, blutiger Bürger¬
krieg durchtobte das unglückliche Land- Schon drohte das verheerende Revolu¬
tionsfeuer die französischen Grenzen zu überschreiten und auch die Nachbarländer
in Brand zu stecken. Da vereinigten sich die meisten europäischen Staaten, um
durch Waffengewalt dem tollen Treiben in Frankreich ein Ende zu machen. Die
Heere rückten in Frankreich ein. Allein es kam ganz anders, als man geglaubt hatte.
Nach einer heftigen Kanonade bei Valmy in der Champagne mußten die
Preußen sich wieder zurückziehen; zwar siegten sie später zweimal Bei Kaisers¬
lautern; allein die übrigen Bundesheere wurden überall geschlagen, und Friedrich
Wilhelm zog es deshalb vor, zu Basel 1795 mit Frankreich Frieden zu schließen
3. Napoleon Bonaparte, der berühmteste französische Kriegshelb, war ber
Sohn eines Abvokaten zu Ajaccio auf der Insel Eorsika. Er zeichnete sich so
aus, daß er, erst 24 Jahre alt, schon zum General ernannt wurde. In Italien
erfocht er Sieg auf Sieg gegen die Österreicher. Um Englands Macht in Indien
zu erschüttern und dessen Handel zu vernichten, zog er nach Ägypten unb
kämpfte bort siegreich im Angesichte ber alten Phramiben gegen bie Türken. Stu¬
die Nachricht von den Siegen der Russen unter Suwarow in Italien kehrte er
schnell nach Europa zurück. Das Erscheinen Napoleons wirkte wie ein Zauber¬
schlag. Mit Jubel empfingen die Franzosen ihren berühmten Felbherm; an ber
Spitze eines Heeres überschritt er bie Alpen, schlug bie Österreicher Bei Ma -
rengo, 1800, unb vereinigte im Frieben zu Lüneville 1801 das linke Rhein-
user mit Frankreich. Für seine Verdienste ernannten ihn die Franzosen zu ihrem
Kaiser, 1804. Und als die europäischen Großmächte den Krieg gegen Frank¬
reich erneuerten, erschien er wie ein Blitz in Deutschland, nahm einen öster¬
reichischen General Bei Ulm mit,feiner ganzen Armee gefangen, rückte in Wien
ein und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreik.aiser -
schiacht Bei Austerlitz 1805. Im Frieden zu Preßburg verlor Österreich