Germanen u. Romanen. Kaiser- u. Papsttum. Die Kreuzzüge. 53
2. Latein. Litteratur. a) Poesie. Das Waltharilied (930) — Rosvithas
v. Gandersheim Gedicht von d.
Thaten Ottos d. G. und ihre Dramen,
b) Prosa. Annalen, Chroniken, Geschichtsschreiber:
Nithard (841), Reginos Chronik
(— 906); aus der Zeit der sächsi¬
schen Herrscher, Widukind v.
Corvei (Sächsische Gesch. — 967),
Liudprand v. Cremona, Thietmar
v. Merseburg (— 1018); aus der
Zeit der fränk. Kaiser: Wipo
(Konrads II. Biograph), Hermann v.
Reichenau (— 1054), Lambert v.
Hersfeld (— 1077), Ekkehards
Chronik (— 1106), Adam v.
Bremen (Gesch. des Nordens);
aus der Zeit der staufischen Kaiser-
der Annalista Saxo (—1139), Ottos
v. Fr ei sing Chronik und sein
Leben Friedrichs I., Helmolds
Wendenchronik. —
3. Kunst. Nicht die Individuen, sondern die Genossenschaften die selb¬
ständig wirkenden Kräfte, daher grofse Entwickelung nur in
der Architektur (Bauhütten): der romanische, d. i. der
Rundbogenstil (10.— 13. Jahrh.): dreischiffige, zuerst
flachgedeckte, dann (quadratisch) gewölbte Basiliken mit
Krypten, hohes Mittel-, niedrigere Seitenschiffe, doch auch
Hallenkirchen mit gleichhohen Schiffen (die Dome zu Mainz,
Speyer, Worms, der prächtigste zu Bamb erg —in Venedig
unter byzant. Einflufs San Marco). — Anfänge des go¬
tischen, d. i. des Spitzbogenstils (Elisabethkirche zu
Marburg, Kölner Dom (beg. 1248), Strafsburger Münster. —
Der maurische Stil (Hufeisenbogen), am glänzendsten in
Spanien (Granada: Alhambra-, Sevilla). — Die Skulptur
und Malerei im Dienste der Architektur hochbedeutend,
selbständig nur in der Kleinkunst bemerkenswert.
4. Wissenschaft. Die Kloster schulen z. B. Fulda (Rabanus Maurus
9. Jahrh.), Reichenau, St. Gallen (die Casus St. Galli
— Ekkehard) — Entwickelung der Universitäten:
Salerno (Medizin), Bologna (Rechtswissenschaft),