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6. Veränderungen der Erdoberfläche.
20. Hohneklippen an der Südostseite des Brockens.
Die fortschreitende Abkühlung und Zusammenziehung des Magmas nach seinem Erstarren verursachte bei
granitischen Gesteinen das Aufreißen feiner 5\Iiifte. Diese dringen von den Grenzflächen, von denen die
Abkühlung ausging, nach dem Innern zu und zerlegen den Granit in Schalen und Platten von vcr-
schiedener Dicke. So entsteht eine quaderförmige Absonderung. Da nun die Verwitterung das körnige
Gestein in den Klüften zu Grus zerkrümelt und der Regen diesen ausspült, so bleiben an der Oberfläche
die massigen Eranitquadern mit abgerundeten Kanten und polsterförmige Blöcke in wirrem Haufen liegen,
aus dem vereinzelt eine ruinenähnliche Felsgruppe turmartig aufragt.
21. Buntsandsteinverwitterung. Pilzfelsen im Göttergarten, Colorado.
Sandstein, der in groben Bänken lagert, wird von der Oberfläche nach den Seiten hin, ähnlich dem Granit,
von zwei rechtwinklig sich kreuzenden Kluftsystemen durchschnitten und in grohe Quadern zerlegt. Unter
den Angriffen des Windes und der Wüstenverwitterung nehmen die Gesteine ein löcherig zerfressenes Aus-
sehen an und ähneln oft Bienenwaben. Manche Wand löst sich in Säulen auf, die zuweilen einen Hut
aus härterem Gestein tragen. Da nun der untere Teil durch die am Boden stärker wirkende Winderosion
bedeutend mehr angegriffen wird, so entstehen die „Pilzfelsen", „Quäkerhüte" und „Zeugen", die in der
Wüste oft meilenweit vor dem zerlappten Gebirgsrande liegen und die zerstörende Kraft des Windes beweisen.