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Oestreich und den übrigen Verbündeten aus. Kaiser
Napoleon selbst erschien unerwartet zu Ludwigsburg und
Friedrich sah sich genöthigt, für die Franzosen Partei zu
nehmen, wofür er mit der Königswürde und neuen
Besitzungen, besonders in Oberschwaben, entschädigt wurde.
Das -Königreich Württemberg.
Mit der Annahme der Königswürde (1- Januar
1800) wurde die alte Verfassung aufgehoben und Neu¬
württemberg mit Altw'ürttemberg zu einem Staat ver¬
einigt. Als Napoleon sodann auf den Trümmern des
deutschen Reichs den Rheinischen Bund errichtete,
wurde Württemberg aufs Neue und hauptsächlich durch
Unterwerfung mehrerer kleiner Fürsten und Herren ver¬
größert. Dagegen mußte Friedrich für den Krieg mit
Preußen (1806) und für den Krieg mit Oestreich (1809)
12.000 Mann an Napoleon stellen. Inzwischen kam
Württemberg selbst in Gefahr: die Einfälle der Tproler
und Vorarlberger mußten abgewehrt und ein Aufstand
in Mergentheim gedämpft werden. Durch den Frieden,
welcher dem östreichischen Kriege ein Ende machte, erhielt
Württemberg (1810) abermals einen Gebietszuwachs:
Wangen, Friedrichshafeu, Ravensburg, Ulm,
Crailsheim re. So war die Einwohnerzahl Würt¬
tembergs in einem Zeitraum von sieben Jahren von
650.000 auf beinahe IV) Millionen gestiegen.
An dem i. I. 1812 auögebrochenen russischen Kriege
mußte Friedrich wiederum durch Stellung von 18,000
Mann Antheil nehmen. Napoleons Macht wurde in