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besitzers. Sie verloren so zwar ihre Freiheit, waren aber
wirtschaftlich besser gestellt, da sie nun vom Kriegsdienste
frei waren. Die W ohnungen des niederen Volkes wur¬
den aus Holz und Fachwerk hergestellt; sie lagen meist zer¬
streut, von Gärten und Feldern und auch von einem Walle
oder Zaune umgrenzt. Jedes Haus oder mehrere Häuser ge¬
meinschaftlich besaßen einen Brunnen. Dorfsiedelungen
waren schon damals vorhanden, wenn auch die Hofsiede¬
lungen im Rheinlande die Regel gewesen sein dürften. Im
Dorf und um dasselbe lagen zunächst die Baumgärten
(Bungert), mit Apfel- und Birnbäumen bestanden; dann
folgten die Ackerländereien, meist Pachtgut, dann die meist
gemeinschaftlichen Weiden, die vom Ackerland zu denDorf-
waldungen führten. Die Weideplätze waren entweder ein¬
gezäunt oder mit einem tiefen Graben umgeben. Die
Schweine trieb man vielfach zur Weide in die Eichenwälder.
Jagd-, Holz- und Fischrecht waren frei. Um das Ackerland
bei der Vermehrung des Volkes oder bei Zuzügen zu ver¬
größern, nahm man in der späteren Zeit des Frankenreiches
Rodungen vor. In welchem Umfange diese in den Rhein¬
landen betrieben wurden, erhellt aus den Orts- und Flur¬
namen, die mit „rath, rad, rod, rode, rott“ zusammengesetzt
sind. Auch die zahlreichen Namen auf -bach, -born, -feld,
-hausen,-heim und -scheid sind meist fränkischenUrsprungs.
Schon früh finden wir als gemeinschaftliche Anlagen der
Dorfbewohner die Mühlen.
Aus der Klasse der Unfreien hoben sich bald zwei
Klassen bevorzugter Unfreier hervor, das waren die Mini¬
sterialen (Hausdiener, das Dienstgefolge der Adeligen
und die Vorsteher der landwirtschaftlichen Betriebe) und
die H andwerker, von denen Schmiede, Zimmerleute,
Sattler und Goldarbeiter das meiste Ansehen hatten. Oft
wurden Unfreie freigelassen; sie konnten dann selbst Besitz
erwerben, mußten aber zum Zeichen der ehemaligen Ab¬
hängigkeit den freien Herren Abgaben leisten.
Der Ackerbau, der im Anbau von Halmfrüchten, in
Weiden und an Rhein und Mosel im Weinbau bestand, war
die Hauptbeschäftigung des Frankenvolkes. Pflug, Egge und
zweiräderiger Karren, vereinzelt auch der vierräderige Wa¬
gen, dienten als Ackergerät. Da das Eisen damals selten ge¬
wesen zu sein scheint, so waren diese Ackergeräte meist