deutschen Gebieten auswandern. Deutschland erwarb auch wirklich Gebiete
in den fremden Erdteilen. Man nennt solche Kolonien. Von ihnen wollen
wir heute sprechen. Nennt Schutzgebiete, die ihr dem Namen nach kennt! Von
welchem möchtet ihr zuerst hören? Von Kiautschou, dacht ich mirsdoch
Kiautschou ist unser jüngstes Kolomalgebret. Wir haben es 1898 auf
99 Jahre von China gepachtet. — Die Karte! — .. ,
Sage: Ostküste Chinas. Gelbes Meer. Bucht von Kiautschou (daher
der Name). Südküste von Schantung.
Grütze: Ungefähr doppelt so groß rote die freie Reichsstadt Hamburg
mit dem dazu gehörigen Gebiet. ,
3hr seht von der Farbe, welche dieses Pachtgebiet bezeichnet, auch die
beinahe kreisförmige Bucht umgeben. Das besagt, daß dieses Gebiet unter
deutschem Schutz steht. Über dieses Gebiet, das eine Breite von oO km hat,
kann China ohne Deutschland nicht verfügen. ^
Bod enge ft alt: Im Osten: Lauschangebirge (über 1000 m).
Norden die Gebirgskette Tungliu-schui. Um die Bucht teils Flachland, teils
welliges Hügelland. Von den Flüssen nur der ftauho für kleine Boote fahrbar.
Klima und Erzeugnisse: Das Klima ist angenehm, frisch und ge¬
sund besonders günstig im Herbste. — Marx erntet dort: Reis, Mais, Gerste,
Weizen, Hirse. Gemüse, Obst und Nüsse. Das Meer gewährt reichen Fischfang.
Bewohner: Chinesen, zur mongolischen Rasse gehörig (Bild!), leben
von Ackerbau, Viehzucht. Fischfang. Ihre Sprache kennt nur einsilbige Wörter.
Für jedes Wort haben sie ein besonderes Zeichen. Staatsreligion ist die Lehre
des Konfuzius, welche das Dasein eines persönlichen Gottes leugnet. — Es
ist auch die indische Religion (Buddhismus) vertreten^
Handel: Farbstoffe, Glaswaren, Porzellan, Strohborten, Strohhute,
Rohseide.
Verwaltung: Der deutsche Gouverneur residiert in Tsingtau, ^zhm
steht bei der Verwaltung der Gouvernementsrat zur Seite und für chinesische
Angelegenheiten ein chinesisches Komitee. Deutsche Missionare haben zu den
vorhandenen chinesischen auch deutsche Schulen errichtet.
Zusammenfassung: Kiautschou haben wir von China gepachtet.
Es liegt an der Ostküste Chinas, an der Bucht von Kiautschou, ist doppelt so
groß als das Hamburger Gebiet, im Norden und Osten gebirgig, im Süden
mehr flach. Das Klima ist gesund. Es wächst dort Getreide, besonders Reis,
Obst und Gemüse. Die Eingeborenen sind Chinesen. Es sind auch deutsche
Schulen dort.
Besitz in Afrika.
Heute machen wir eine Reise nach Afrika. Dort besuchen wir unsere
Kolonien und zwar zunächst die, welche den Engländern bis jetzt am tapfersten
widerstanden hat:
Deutsch-Ostafrika.
1884 erworben durch Verträge mit vielen Häuptlingen und Kauf des
Küstengebietes vom Sultan von Sansibar. Seit 1891 ist die deutsche Ver¬
waltung segensreich tätig. In der ersten Zeit gab es auch Aufstände, welche
aber unterdrückt wurden.
Peil, Der Weltkrieg m der Volksschule. 3