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15. Morgenlied. 
1. Gott des Himmels und der Erden, 
Vater, Sohn und heil'ger Geist, 
Der es Tag und Nacht läßt werden. 
Sonn' und Mond uns scheinen heißt, 
Dessen starke Hand die Welt 
Und was drinnen ist, erhält: 
2. Gott, ich dallke dir von Herzen. 
Daß du mich in dieser Nacht 
Vor Gefahr, Angst, Noth und Schmerzen 
Hast behütet und bewacht, 
Daß des bösen Feindes Vift 
Mein nicht mächtig worden ist. 
3. Laß die Nacht auch meiner Sünden 
Jetzt mit dieser Nacht vergehen; 
O Herr Jesu, laß mich finden 
Deine Wunden offen steh'n, 
Da alleine Hüls' und Rath 
Ist für meine Missethat. 
4. Hilf, daß ich mit diesem Morgen 
Geistlich auferstehen mag, 
Und für meine Seele sorgen, 
Daß, wenn nun dein großer Tag 
Uns erscheint und dein Gericht, 
Ich davor erschrecke nicht. 
5. Führe mich, o Herr, und leite 
Meinen Gang nach deinem Wort; 
Sei und bleibe du auch heute 
Mein Beschützer und mein Hort; 
Nirgends, als von dir allein 
Kann ich recht bewahret sein. 
6. Meinen Leib und meine Seele 
Sammt den Sinnen und Verstand, 
Großer Gott, ich dir befehle 
Unter deine starke Hand: 
Herr, mein Schild, mein' Ehr' und Ruhm, 
Nimm mich auf, dein Eigenthum. 
7. Deinen Engel zu mir sende, 
Der des bösen Feindes Macht, 
List und Anschlag von mir wende, 
Und mich halt' in guter Acht, 
Der auch endlich mich zur Ruh 
Trage nach dem Himmel zu. 
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